Nach dem Freundschaftsspiel zwischen Deutschland und der Ukraine am Montag in Bremen (3:3) machten die deutschen Medien Schlagzeilen und kritisierten die Leistung der Nationalmannschaft und ihres Trainers Hansi Fliek.
Sportbuzzer: "Flick wandelt auf einem schmalen Grat"
Deutschland hat sich im Spiel gegen die Ukraine nicht mit Ruhm bekleckert und ist nur knapp einer Niederlage entgangen. Bundestrainer Hansi Flick muss zwei Entscheidungen überdenken: die Auswechslung von Nicolas Fühlkrug und die Dreierabwehrtaktik.
Die Bremer Fans machten deutlich, was sie von der Maßnahme des Bundestrainers hielten, der Stürmer Fühlkrug beim Stand von 1:2 zur Halbzeit auswechselte: erst ein schriller Pfiff, dann "Niklas Fühlkrug"-Rufe.
Rein sportlich gesehen hat Flick keinen Fehler gemacht, denn der eingewechselte Kai Havertz traf zum 2:3 und bekam einen Elfmeter zugesprochen, den Joshua Kimmich verwandelte, aber emotional ist eine solche Entscheidung einfach schwer zu verstehen.
Es spricht auch nicht für Flick, dass ein weiteres Experiment, nämlich die Umstellung auf drei Verteidiger, gescheitert ist. Der 'harte Hansi' hat immer noch keine Axt und keine Linie.
Filk wandelt auf einem schmalen Grat. Weil die Erfolge noch ausbleiben - vor dem 3:3 gegen die Ukraine gab es ein 2:3 gegen Belgien - wird die Kritik lauter und die Euphorie zwölf Monate vor der Heim-EM 2024 sicher nicht größer. Flick und sein wackliges Team müssen sich nun in den nächsten beiden Spielen - gegen Polen und Kolumbien - beweisen.
Eurosport: "Die deutsche Mannschaft zeigte sich im Spiel träge und kam am Ende zu einem glücklichen Unentschieden gegen die Ukraine".
Die deutsche Nationalmannschaft hat im Freundschaftsspiel gegen die Ukraine ein phasenweise desolates Spiel in der Defensive gezeigt. Es war klar: Das Experiment von Hansi Flick mit drei Verteidigern ist gescheitert. Dennoch will der Bundestrainer an seinem Plan festhalten. Offenbar ist es wichtig, sich daran zu erinnern, dass die Hoffnung ewig lebt. Vor allem, wenn es um inspirierende, nachhaltige Leistungen der Nationalmannschaft geht.
In Bremen zeigte sich die deutsche Nationalmannschaft im Spiel gegen die Ukraine träge und kam am Ende zu einem glücklichen Unentschieden. Im Duell der beiden Mannschaften, die von der FIFA auf den Plätzen 14 und 30 geführt werden, war klar zu erkennen, wer motivierter und leidenschaftlicher auf dem Platz war: die Gäste. Die Ukraine drehte das Spiel mit ihrer Hartnäckigkeit und Entschlossenheit und ging in der 56. Minute mit 3:1 in Führung.
Der Negativtrend, eine Fortsetzung der Geschichte des enttäuschenden Ausscheidens bei der Weltmeisterschaft in Katar, war offensichtlich. Und das ist noch milde ausgedrückt. Die Abstimmung zwischen den drei Verteidigern, die Flick als Experiment für drei Länderspiele im Juni ausgewählt hatte, stimmte überhaupt nicht. Nach einer Stunde stellte Flick wieder auf eine Viererkette um, die den Spielern vertrauter war und die mehr Stabilität brachte.
SkySport: "Risiko des Scheiterns beim dritten Turnier in Folge"
Drei Spiele, nur ein Sieg, zwei Gegentreffer. Die Leistungen der Nationalmannschaft im Vorfeld der Heim-EM 2024 geben weiterhin Anlass zur Sorge. Bundestrainer Hansi Fliek muss schnellstmöglich eine schlagkräftige Mannschaft für das kommende Turnier finden.
Nach dem 2:0-Sieg gegen Peru im März und der 2:3-Niederlage gegen Belgien gab es am Montag ein 3:3-Unentschieden gegen die Ukraine. Und es muss gesagt werden, dass nicht nur die miserable Defensivleistung der deutschen Mannschaft in diesem Spiel unverdient war. Wenn es Flick nicht gelingt, die Mannschaft in die richtige Richtung zu lenken, besteht die Gefahr, ein drittes Mal in Folge bei einem Turnier zu scheitern.
Die Stimmung in Bremen schlug nach den drei Gegentoren schnell um. Die Fans pfiffen und sangen Werder-Lieder. Dass es nach einer langen Saison "nur" ein Freundschaftsspiel war, mag eine Erklärung sein, aber keine Entschuldigung.
Die deutsche Mannschaft hat in den letzten 20 Spielen 19 (!) verschiedene Defensivsysteme eingesetzt. Natürlich muss ein Trainer verschiedene Dinge ausprobieren, aber zu viel Experimentierfreude kann eine Mannschaft aus dem Gleichgewicht bringen. Genau das haben wir im Spiel gegen die Ukraine gesehen.
Web.de: "Löcher-Verteidigung".
Flicks Experiment mit drei Verteidigern ist kläglich gescheitert. Der Trainer will auch in den Spielen gegen Polen und Kolumbien an dieser Spielweise festhalten, aber es gibt noch viel zu tun, um die löchrige Abwehr ein Jahr vor dem Start der Euro 2024 im eigenen Land zu stabilisieren.
Flick hat im Laufe der zweiten Halbzeit auf eine Viererkette umgestellt, aber mit dem großen Ziel 2024 braucht er ein anderes System, mit dem wir spielen können.
Der Cheftrainer muss noch einen Weg finden, um die Mängelliste unter seinem Vorgänger Joachim Löwe zu beheben.
Stern: "Flick sah bei der Pressekonferenz nach dem Spiel aus, als säße er auf der Bank".
Der Druck auf Hansi Flik wird immer größer. Nach dem Spiel gegen die Ukraine wurde der Trainer mit bohrenden Fragen bombardiert, die ein Jahr vor der Europameisterschaft im eigenen Land der Krise von 2006 eine neue Dimension verliehen. Flik wirkte in seiner Pressekonferenz nach dem Spiel, als säße er auf der Anklagebank.
Ein halbes Jahr nach seinem unglücklichen Scheitern bei der WM 2022 hat Flik keinen geeigneten Kompass, um die Nationalmannschaft erfolgreich zur Heim-EM 2024 zu führen.
DFB-Präsident Bernd Neuendorf und Verbands-Sportdirektor Rudi Völler schauten beim Spiel gegen die Ukraine mit versteinerter Miene zu. Ein viertes erfolgloses Turnier in Folge kann sich die deutsche Nationalmannschaft nicht leisten, weder sportlich noch finanziell.
FocusOnline: "Das Experiment Dreierkette ist gescheitert.
Im Freundschaftsspiel gegen die Ukraine wiederholte die deutsche Nationalmannschaft das Auf und Ab. Hansi Fliks Experiment mit drei Verteidigern ist gescheitert. Alle drei Verteidiger kamen in diesem Spiel nur auf 5,0 Punkte. Dabei sollte die Effizienz in der Offensivabteilung der Mannschaft viel höher sein.
SüddeutscheZeitung: "Wildes 3-3"
Nach der Weltmeisterschaft in Katar hat sich das Spiel der deutschen Mannschaft nicht verbessert. Ein wildes 3:3 in Bremen bestätigt nur den zweifelhaften Gesamteindruck der Mannschaft. Bundestrainer Hansi Fliek verliert zunehmend die Deutungshoheit - und offenbar auch seinen Humor.
Das 3:3-Unentschieden gegen die Ukraine verstärkt den Eindruck, dass die Nationalmannschaft unter Flieks Führung nicht vorankommt.
Vorbereitet von Alexander POPOV