Der Cheftrainer von Dynamo Kiew, Mircea Lucescu, beantwortete die Fragen der Journalisten vor dem Spiel gegen den griechischen Verein Aris in der dritten Qualifikationsrunde der Conference League, das morgen in Thessaloniki stattfindet.
Mircea Lucescu- Ich bin mit dem griechischen Fußball sehr vertraut. Ich habe Ihr Land sowohl als Spieler als auch als Trainer besucht. Ich weiß, dass morgen eine unglaubliche Atmosphäre herrschen wird, die Fans werden ihre Spieler leidenschaftlich unterstützen, wozu sie auch in der Lage sind, aber alles wird auf dem Spielfeld entschieden werden.
Aris hat eine gute Mannschaft mit erfahrenen Spielern, deren Durchschnittsalter bei 28-29 Jahren liegt. Sie haben es geschafft, eine starke, wettbewerbsfähige Mannschaft zu formen. Unsere ausländischen Spieler sind wegen des Krieges abgereist, und wir können keine Spieler aus der ukrainischen Meisterschaft einladen, also verlassen wir uns auf die Schüler unserer eigenen Akademie. Gemessen an der Zahl dieser Schüler gehören wir zu den besten Vereinen in Europa. Das ist gut, aber auf der anderen Seite haben unsere Spieler nicht genug Erfahrung, um auf hohem Niveau zu spielen.
- In den letzten beiden Spielen waren Sie mit den Aktionen des Torwarts und der Verteidiger vor dem eigenen Tor unzufrieden. Welche Erwartungen haben Sie für das morgige Spiel?
- Ich möchte einfach, dass sie keine Fehler machen (lächelt). Aber wir haben ein ganz anderes Turnier vor uns. Unsere Abwehr hat zum Beispiel gegen Al Hilal sehr gut gespielt, wir haben das Spiel 1:0 gewonnen. Ich denke, wenn wir morgen 0:0 unentschieden spielen, ist das ein gutes Ergebnis für uns.
- Das bevorstehende Spiel muss für Sie etwas Besonderes sein, da Ihr Sohn Razvan erst seit kurzem in Griechenland arbeitet. Haben Sie mit ihm Kontakt aufgenommen?
- Das war nicht nötig. Ich habe genug Erfahrung, um ihn nicht nach solchen Dingen zu fragen, und er ist auch ein erfahrener Trainer, also sprechen wir nicht über solche Dinge. Wir sind professionelle Trainer, und was wir mit unseren eigenen Augen sehen, reicht uns aus.
- Was können Sie über Aris sagen? Welche starken Qualitäten sehen Sie bei Ihrem Gegner?
- Diese Frage werde ich morgen nach dem Spiel beantworten können.
- Für welchen Gegner - Dynamo oder Aris - ist es wichtiger, die nächste Runde zu erreichen? Wir alle wissen, dass Dynamo ein erfahrener Europapokal-Kämpfer ist, der auf dem internationalen Parkett viel erreicht hat...
- Das ist nicht mehr die gleiche Mannschaft wie früher. Wir spielen Fußball in einer Zeit des Krieges, und das ist etwas ganz anderes als in Friedenszeiten. Serhiy Sydorchuk sitzt hier und kann bestätigen, dass wir 13 Stunden im Zug nach Czernowitz, 4 Stunden im Bus nach Suceava und dann noch 2,5 Stunden im Flugzeug nach Thessaloniki verbracht haben. Was meinen Sie, in welcher Verfassung die Spieler nach einer so langen Reise sind?
In der letzten Saison war es genauso. Wir spielten in Krakau, kehrten für die nationalen Ligaspiele in die Ukraine zurück und fuhren dann wieder nach Krakau, wobei wir zweimal pro Woche neun Stunden im Bus saßen. Jetzt haben wir beschlossen, in Bukarest zu spielen, weil es einfacher ist, dorthin zu kommen, und in der Liga werden wir unsere Heimspiele in Odesa austragen.
Wir können also die vergangenen Jahre nicht mit der jetzigen Zeit vergleichen. Aber ich hoffe, dass wir unseren Gegnern Paroli bieten können und morgen eine gute Leistung zeigen werden.
- Wie wird sich das heiße Wetter auf Ihr Team auswirken?
- Es wird sich auf beide Mannschaften auswirken und es wird für alle schwierig werden.
- Glauben Sie, dass die Spieler von Aris im morgigen Spiel entspannter spielen werden?
- Aris wird zu Hause spielen, sie werden mehr Vertrauen in ihre Fähigkeiten haben, und wir müssen unser Spiel so aufbauen, dass wir versuchen, zu gewinnen. Das ist eine normale Situation für unser Team, denn Dynamo ist eine Marke, und wir müssen in jedem Spiel um das maximale Ergebnis kämpfen. Gleichzeitig ist uns klar, dass wir die meiste Zeit verteidigen müssen, also müssen wir die Chancen, die wir auf das gegnerische Tor haben, optimal nutzen. Wir werden nicht 20 davon haben, aber wir werden alles tun, um morgen zu gewinnen. Auch Aris wird alles tun, um zu gewinnen.
Ich bin sicher, dass viele griechische Fans zum Rückspiel nach Bukarest kommen werden. Wir brauchen also die Unterstützung unserer Fans - sowohl der ukrainischen als auch der rumänischen.
