Am Samstag, den 9. September, bestreitet die ukrainische Nationalmannschaft ein Qualifikationsspiel für die Euro 2024 gegen England. Das Spiel ist eigentlich ein Heimspiel für die ukrainische Nationalmannschaft, wird aber aufgrund des Krieges in Breslau, Polen, ausgetragen. Einen Tag vor dem Spiel hielt der Cheftrainer der ukrainischen Nationalmannschaft, Serhiy Rebrov, eine Pressekonferenz vor dem Spiel im Stadion Tarczynski Arena ab, in dem diese Begegnung stattfinden wird.
Sergej Rebrov. Foto - A.Popov- Ist Yarmolenko für das morgige Spiel einsatzbereit? Wenn nicht, wer wird ihn ersetzen?
- Andriy hat noch nicht mit der allgemeinen Gruppe trainiert. Das werden wir heute sehen. Natürlich ist er nicht zu 100 % bereit. Es gibt jemanden, der ihn ersetzen kann. In der ukrainischen Nationalmannschaft ist jede Position umkämpft, worüber ich sehr froh bin.
- Warum wurde Ruslan Malinovskyi nicht für dieses Trainingslager einberufen?
- Als wir die Liste der Spieler für dieses Trainingslager erstellten, war Malinovskyi gar nicht dabei. Wir haben diejenigen einberufen, die einberufen wurden. Ruslan ist ein Kandidat für die Nationalmannschaft, er ist ihr vollwertiges Mitglied. Es ist nichts Schlimmes, dass er derzeit nicht dabei ist. Er hat jetzt Spielpraxis in seinem Verein und wird auf jeden Fall in die Nationalmannschaft zurückkehren.
- Rechnen Sie im morgigen Spiel mit der Unterstützung der in Breslau lebenden ukrainischen Fans?
- Leider spielen wir zum zweiten Mal in diesem Jahr außerhalb der Ukraine. Wir sind gezwungen zu spielen. Aber wir müssen spielen. Ich bin sicher, dass wir morgen Unterstützung von den Tribünen und von den hier lebenden Ukrainern bekommen werden. Auch von den polnischen Fans, die zu dem Spiel kommen werden. Ich bin sicher, dass unsere Spieler diese Atmosphäre spüren werden.
- Wie ist die personelle Situation in der Mannschaft?
- Leider gibt es einige Verletzungen unter den Spielern. Aber wir haben 26 Spieler für dieses Trainingslager einberufen, das ist genug, um die aktuellen Probleme zu bewältigen. Auch die englische Nationalmannschaft hat personelle Probleme. Ich habe immer gesagt, dass wir den Gegner respektieren, uns aber auf unser Spiel konzentrieren und trotz der Personalprobleme unser Spiel zeigen sollen.
- Welche Rolle wird Zinchenko im morgigen Spiel spielen?
- Das werden wir morgen sehen. Ich bin sicher, dass er bereit ist zu spielen. Und auf welcher Position, das werden wir morgen sehen. (Lächelt). Er hat sowohl als rechter als auch als linker Verteidiger gespielt. In welcher Funktion er morgen spielen wird, können Sie selbst sehen.
- Welches Mindestergebnis in der Summe der Spiele gegen England und Italien würde Ihnen im Hinblick auf den Kampf in der Gruppe passen?
- Solche Dinge liegen wohl eher in der Sphäre der Journalisten. Aber ich bereite die Mannschaft auf jedes einzelne Spiel vor. Deshalb konzentriere ich mich jetzt auf das Spiel gegen England. Ich zähle keine Punkte. Wir sollten keine Punkte zählen, sondern uns auf das morgige Spiel konzentrieren und dort das Maximum zeigen. Und dann werden wir sehen, was passiert.
- Was sind die Schwächen der englischen Nationalmannschaft?
- Es ist sehr schwer, sie zu finden. Ja, unser Gegner braucht nicht vorgestellt zu werden, aber wir müssen uns auf unser Spiel konzentrieren, verstehen, wie wir gegen diesen Gegner spielen müssen, wie wir uns ihm entgegenstellen sollten. Ich denke, nach der Arbeit in diesem Trainingslager haben wir das alles verstanden.
Aber das ist Fußball, man weiß nie, was auf dem Spielfeld passiert. Es ist wichtig, dass wir uns auf unser Spiel konzentrieren. Unser Gegner ist eine sehr starke Mannschaft. Wenn sie Personalprobleme hat, müssen wir immer daran denken, dass die englische Nationalmannschaft 2-3 Kader hat. Wir bereiten uns sehr ernsthaft auf das morgige Spiel vor. Wir müssen unser Spiel zeigen.
- Ist es für Sie eine besondere Herausforderung, die ukrainische Nationalmannschaft unter den Bedingungen des andauernden Krieges zu führen?
- Ich bin sehr glücklich, Cheftrainer der ukrainischen Nationalmannschaft zu sein. Es ist eine sehr große Verantwortung für mich. Aber ich bin froh, dass ich zu einem solchen Zeitpunkt zur Nationalmannschaft gestoßen bin. Und nicht nur ich, sondern jeder Spieler der ukrainischen Nationalmannschaft versteht, warum wir hier sind - es gibt Jungs und Mädchen, die für die Unabhängigkeit der Ukraine kämpfen. In dieser Situation ist es einfacher für mich - ich muss die Jungs nicht motivieren, sie verstehen alle, wofür sie spielen, sie sehen ihr Ziel und gehen es an.
Neben Serhiy Rebrov nahm auch der ukrainische Mittelfeldspieler Oleksandr Zinchenko an der Pressekonferenz teil. Bericht über seine Kommunikation mit Journalisten >>>.
Oleksandr POPOV aus Breslau
