Am Samstag, den 9. September, spielte die ukrainische Nationalmannschaft in einem Qualifikationsspiel zur Euro 2024 gegen England 1:1 unentschieden. Das Spiel war eigentlich ein Heimspiel für die ukrainische Nationalmannschaft, wurde aber wegen des Krieges in Breslau ausgetragen. Hier die Pressekonferenz der Cheftrainer der beiden Mannschaften nach dem Spiel.
Serhiy REBROV, Cheftrainer der ukrainischen Nationalmannschaft:
- Wie wird sich die Mannschaft auf das Spiel gegen Italien vorbereiten?
- Wir werden sehen. Jetzt ist es sehr wichtig für uns, dass wir uns erholen. Die Spieler haben bereits damit begonnen. In diesen zwei Tagen werden wir die Jungs erholen. Das nächste Spiel ist nicht weniger wichtig als das heutige.
- Inwieweit ist Ihr Spielplan heute aufgegangen?
- Wir hatten einen Plan für das Spiel, aber England hat ihn zunichte gemacht. Wir hätten mehr angreifen müssen, aber es war schwierig für uns, aus der Verteidigung herauszukommen. Aber Fußball ist ein Ergebnis. Ja, England hatte die Initiative, aber wie viele Chancen haben sie herausgespielt? Ich denke, wir haben in der Verteidigung sehr effektiv gespielt. Ich habe den Jungs dafür gedankt. Vor dem Spiel habe ich ihnen gesagt, dass es sehr wichtig ist, dass sie in der Verteidigung Spaß haben. Heute haben sie das geschafft.
- Sind Sie mit der Atmosphäre im Stadion heute zufrieden? Würden Sie in Zukunft gerne Heimspiele in Polen austragen?
- Wir müssen in Polen spielen. Unser nächstes Heimspiel bestreiten wir allerdings in der Tschechischen Republik.
Die Stimmung war heute wirklich gut. Der zwölfte Spieler hat unseren Spielern sehr geholfen - die Fans haben unsere Mannschaft zusätzlich motiviert. Es ist sehr wichtig, bei einem Spiel gegen einen so starken Gegner die Unterstützung der Tribünen zu haben. Wir hatten heute eine tolle Unterstützung!
- Beurteilen Sie das Spiel von Mudryk und Yaremchuk im Angriff.
- Ich teile die Meinung der Spieler. Heute hat die ganze Mannschaft an der Abwehr gearbeitet. Wir hatten wieder einen anderen Spielplan. Wir haben versucht, anzugreifen, aber England hat uns gezwungen, zu verteidigen. Das war heute so ein Spiel. Das nächste Spiel wird anders sein.
- Was war der Grund für die Auswechslung von Matvienko?
- Leider hat er eine Verletzung. Aber die ist nicht neu, er hat sie schon einmal gespürt. Ich bin ihm dankbar, dass er trotzdem zu diesem Spiel erschienen ist.
- Wie wichtig ist es jetzt für die Ukraine, an einem solchen Turnier teilzunehmen und in einer solchen Atmosphäre zu spielen, wie wir sie beim heutigen Spiel hatten?
- Natürlich ist das sehr wichtig für uns. Wir müssen auswärts spielen. Und wenn man in eine solche Atmosphäre wie heute gerät, wird einem klar, für wen und was man spielt. Wir sprechen viel über den Krieg in der Ukraine, und unter diesen Bedingungen war die Atmosphäre, in die wir heute geraten sind, unglaublich!
- Wie schwierig wird die Vorbereitung auf das Spiel gegen Italien in nur zwei Tagen sein, wenn man bedenkt, dass wir heute bei großer Hitze spielen mussten?
- Ja, es war heiß, aber als wir gegen Malta gespielt haben, war es noch viel heißer. Es ist sehr schwierig, in zwei Tagen am dritten Tag gegen so starke Gegner zu spielen. Deshalb habe ich auch gesagt, dass die Erholung jetzt sehr wichtig für uns ist. Wir haben gleich in der Umkleidekabine damit begonnen.
Гарет Саутгейт. Фото — А.ПоповGareth Southgate, Englands Cheftrainer:
- Es war ein sehr schwieriges Spiel für uns. Nach dem Gegentreffer hatten wir den Ball 70 Prozent der Zeit unter Kontrolle, aber im letzten Drittel waren wir nicht effektiv genug und haben es deshalb versäumt, ein weiteres Tor zu erzielen. Unter Turnierbedingungen ist das ein wichtiger Punkt für uns. Wir werden weiter kämpfen. Wir haben in diesem Qualifikationszyklus genug Punkte gesammelt, und dieses Unentschieden ist auch sehr wichtig.
Aber, ich wiederhole, es war sehr schwierig für uns. Das lag vor allem am Pressing der ukrainischen Nationalmannschaft im Mittelfeld, die sehr kompakt gespielt hat und uns keinen Raum für Angriffe gegeben hat. Nachdem uns der Ausgleich gelungen war, begannen wir komfortabler zu agieren, aber wir müssen dem Gegner zugute halten, dass er sein Bestes gegeben hat, um so zu spielen, wie er es tat.
Auch hier sind wir froh, dass wir einen Punkt mitnehmen. Man kann nicht jedes Spiel gewinnen, vor allem wenn man offensiv spielt. Da muss man jeden Ball gewinnen. Außerdem haben wir heute unter enormem Druck von der Tribüne gespielt. Das war ein echter Test für viele unserer Spieler. Einige von ihnen haben Fehler gemacht.
Wir haben in der Vorbereitung nichts geändert, aber wir haben versucht, die Mannschaft aufzufrischen. Bis zu einem gewissen Grad ist uns das gelungen - Saka hat die Latte getroffen. Aber am Ende hat es nur zu einem Unentschieden gereicht. Das ist in Ordnung, wir machen weiter.
Es war heute für alle Offensivspieler unserer Mannschaft schwierig - die Ukraine hat mit großem Druck gespielt, sehr eng. Sowohl in der Verteidigung als auch im Mittelfeld. Das hatte zur Folge, dass es für unsere Spieler keinen Platz gab. Unter diesen Umständen haben wir versucht, aus der Tiefe heraus zu agieren und die Verteidiger zu verbinden, und so war es Walker, der den Ausgleich erzielt hat.
In Spielen wie heute sammeln die Spieler Erfahrung. In solchen Spielen entwickeln sie sich zu Profis. Wir haben das Spiel kontrolliert, wir hätten mehr Tore erzielen können, aber es war sehr schwierig für uns. Aber wir wachsen als Mannschaft und verbessern unsere Qualität von Spiel zu Spiel.
Alexander POPOV aus Breslau
