Am 3. November empfängt Dynamo Kiew im zentralen Spiel der 13. Runde der UPL-Meisterschaft Shakhtar Donetsk. Der ehemalige ukrainische Nationalspieler Oleksandr Kosyrin teilte seine Erwartungen an das heutige Derby.
- Die Spiele zwischen diesen Giganten des ukrainischen Fußballs waren schon immer der Höhepunkt der nationalen Meisterschaft. Und obwohl beide Teams in dieser Saison schlechter abschneiden als erwartet, bin ich dennoch überzeugt, dass uns ein interessantes Spektakel bevorsteht.
- Wie erklären Sie sich, dass Dynamo und Shakhtar derzeit nicht im Rampenlicht stehen?
- In den Mannschaften gibt es viele junge Spieler, die noch Zeit brauchen, um mit der Führungsrolle zurechtzukommen. Das gilt besonders für Dynamo.
- Viele Experten sind der Meinung, dass Trainer Mircea Lucescu die Schuld an den jüngsten Misserfolgen von Dynamo trägt, da er sich ihrer Meinung nach bereits verausgabt hat.
- Das sehe ich nicht so. Es ist eher die Schuld der Vereinsführung, die sich nicht um einen hochwertigen Ersatz für die ins Ausland verkauften Spieler gekümmert hat. Besonders schwierig ist es in der Mannschaft mit Stürmern. Die Situation bei den Stürmern ist bei Shakhtar aber nicht viel besser.
- Wie viele Tore sollten Ihrer Meinung nach die Stürmer von Dynamo und Shakhtar in der UPL-Meisterschaft schießen?
- Mindestens 15 pro Saison, aber dieses Niveau erreichen sie nicht. Ich erinnere mich, dass ich mir zu meiner Zeit das Ziel gesetzt habe, die gegnerischen Torhüter 20 Mal zur Kapitulation zu zwingen. Das war eine große Motivation, ich habe immer ein Ziel vor Augen gehabt. Diese Motivation sehe ich bei den Stürmern der ukrainischen Fußballgiganten in letzter Zeit nicht mehr.
- Übrigens können die Dynamo-Spieler heute Vladislav Vanat wegen der Disqualifikation nicht helfen.
- Das ist natürlich schade, die Kiewer Mannschaft wird ihn sehr vermissen. Vladislav könnte den Pitmen das Leben schwer machen. Leider ist es nicht das erste Mal, dass Vanat nicht in der Lage ist, seine Emotionen im Zaum zu halten.
- Im Gegensatz zu Dynamo zeigen die Pitmen eine konstantere Leistung.
- Trotz der russischen Aggression und des Kriegsrechts finden die Pitmen immer noch eine Möglichkeit, sich mit ausreichend qualifizierten Legionären zu verstärken. Dies trägt wesentlich dazu bei, dass der Wettbewerb um einen Platz in der Startaufstellung zunimmt.
- Wen favorisieren Sie im Derby?
- Shakhtar. Ich glaube, dass sich die Erfahrung, die sie durch ständige Auftritte in der Champions League gesammelt haben, positiv auf ihre Spielweise auswirken wird. Denn es ist eine Sache, gegen Gegner wie Barcelona oder Porto zu spielen, und eine ganz andere, sich mit ihren Kontrahenten aus der Conference League zu messen. Und dann auch noch gegen sie zu verlieren. Ich schließe jedoch nicht aus, dass Dynamo, das sich nirgendwo hin zurückziehen kann, nicht verlieren wird. Dennoch hat das Derby, wie auch die Pokalspiele, seine eigenen Gesetze.