Am Montag, 20. November, bestreitet die ukrainische Nationalmannschaft ihr letztes Spiel in der Qualifikation für die Euro 2024 - gegen Italien. Das Spiel ist nominell ein Heimspiel für die ukrainische Nationalmannschaft, wird aber wegen des Krieges in Leverkusen, Deutschland, ausgetragen. Einen Tag vor dem Spiel hielt der italienische Cheftrainer Luciano Spalletti eine Pressekonferenz vor dem Spiel in der BayArena ab, wo das Spiel stattfinden wird.
Luciano Spalletti. Foto - A.Popov- Was für ein Spiel erwarten Sie morgen von der ukrainischen Nationalmannschaft?
- Wir und die ukrainische Nationalmannschaft haben in der Qualifikation den gleichen Weg zurückgelegt - die Punkte in der Tabelle unserer Gruppe bestätigen das. Es gibt also keinen Favoriten für das morgige Spiel.
Ich denke, dass sich Serhiy Rebrov sehr gut auf das morgige Spiel vorbereitet hat. Ich denke, er wird mehr auf Offensivfußball setzen. Nach den letzten Spielen der ukrainischen Nationalmannschaft zu urteilen, ist er ein Trainer, der offenen Fußball mag. Man kann sehen, dass er gute Qualitäten als Spezialist hat.
- Und wie wird das morgige Spiel der italienischen Nationalmannschaft verlaufen?
- Wir wissen, woran wir gewöhnt sind, wir haben einen Stil, und den werden wir auf das morgige Spiel übertragen. Wir wissen sehr gut, was wir im Fußball zu tun haben. Aber wir müssen sehr vorsichtig sein: Wir wissen, dass die ukrainische Nationalmannschaft eine starke Mannschaft ist, und wir müssen auf schnelle Wechsel auf dem Spielfeld vorbereitet sein. Wir müssen auch auf schnelle Umstellungen und Verwahrungen vorbereitet sein - es ist wichtig, in diesen Komponenten nicht zu verlieren, es darf keine Fehler unsererseits geben. Wir müssen das wiederholen, was wir im Spiel gegen Nordmazedonien gezeigt haben. Natürlich wird die ukrainische Nationalmannschaft morgen unsere Tore stürmen, aber wir werden entscheiden, wann wir "hoch" und wann wir "tief" spielen und wann wir dem Gegner das Spiel überlassen.
Wir haben diesen Qualifikationszyklus mit Schwierigkeiten begonnen. Aber wir haben sie mit Bravour gemeistert. Natürlich können wir morgen verlieren. Dieses Spiel wird zeigen, aus welchem Holz wir geschnitzt sind.
- Wen aus der ukrainischen Nationalmannschaft würden Sie gerne in Ihr Team für das morgige Spiel aufnehmen?
- Ich bin mit der ukrainischen Nationalmannschaft gut vertraut. Ich weiß, dass viele Spieler dieser Mannschaft in ihren ausländischen Vereinen sehr gut spielen. Aber ich möchte lieber meine eigenen Spieler haben.
- Können Sie erklären, warum Sie sich vor nicht allzu langer Zeit erlaubt haben, dem russischen Verein Zenit öffentlich zu gratulieren, dessen Besitzer direkt den Krieg finanzieren, der Tausende von Ukrainern tötet?
- Ich habe viele Spieler und Trainer in dieser Mannschaft ausgebildet. Außerdem gab es mehrere Mitarbeiter, mit denen ich in diesem Verein zusammengearbeitet habe. Von Seiten Zenits erhielt ich Glückwünsche zu meinem Erfolg in der italienischen Meisterschaft, und ich denke, ich hatte das Recht, auch diesem Verein zum Gewinn seiner Meisterschaft zu gratulieren.
Ich halte es für falsch, die sportliche Komponente mit Konflikten zu verknüpfen, die ich kategorisch ablehne. Ich bin gegen jeden Konflikt und Krieg im Allgemeinen. Wir Italiener stehen den Menschen, die leiden, nahe. Wir denken an Familien, die in Frieden leben wollen, an Kinder, die nicht am Leben sind. Und wir hoffen wirklich, dass dieser Konflikt so bald wie möglich beendet wird. Wir stehen allen Familien nahe, die Leid erfahren haben oder noch erfahren. In allen Situationen.
Alexander POPOV aus Leverkusen
