Am Vorabend des dritten Spiels bei der Euro 2024 gegen Belgien gab der Cheftrainer der ukrainischen Nationalmannschaft Serhii Rebrov eine Pressekonferenz.
Serhiy Rebrov (Foto: uaf.ua)- Wird Vitaliy Mykolenko das Feld betreten? Wie wird das Mittelfeld der ukrainischen Nationalmannschaft aussehen?
- Vitaliy Mykolenko arbeitet seit drei Tagen in der allgemeinen Gruppe, und ich freue mich, dass wir auf jeder Position Konkurrenz haben. Alle Spieler arbeiten jeden Tag und sind bereit für das morgige Spiel.
- Wie ist die Situation bei Viktor Tsygankov?
- Er befindet sich noch in der Genesungsphase.
- Was halten Sie von der belgischen Nationalmannschaft?
- Das ist ein sehr starker Gegner. Vor Beginn unserer Gruppe war allen klar, dass die Belgier die Favoriten sind. Aber in diesem Turnier ist alles möglich, man denke nur an das Spiel gegen die Slowakei. Natürlich sind sie eine sehr starke Mannschaft. Wir müssen unsere Gegner respektieren, aber auch an unser Spiel denken. Für uns ist es sehr wichtig, dass wir konzentriert bleiben. Wir müssen morgen gewinnen.
- Wäre es nicht selbstmörderisch, gegen diesen Gegner zu mutig zu spielen?
- Wir müssen ein Gleichgewicht finden, das sage ich immer. Wir haben keine Spieler, die nur verteidigen oder nur angreifen. Es ist wichtig, dass jeder seine Rolle versteht und sich gegenseitig auf dem Spielfeld hilft. Es ist sehr wichtig, wie wir und unsere Gegner das Spiel beginnen. Morgen müssen wir mit der gleichen Einstellung wie im Spiel gegen die Slowakei antreten. In der zweiten Halbzeit haben wir die Intensität des Spiels erhöht, und ich glaube, wir haben verdient gewonnen.
Natürlich wissen wir um die Umstände, unter denen wir weiterkommen werden. Aber es ist sehr wichtig, an den Sieg zu denken. Ich weiß nicht, was die Belgier denken, wie sie spielen werden. Wir versuchen, unsere Spieler auf jedes Szenario vorzubereiten.
- Wie ist die personelle Situation in der ukrainischen Nationalmannschaft?
- Es gibt immer einige Verletzungen, denn diese Spiele sind sehr anstrengend. Im Spiel gegen die Slowakei ist die gesamte Mannschaft 10 Kilometer mehr gelaufen als im Spiel gegen Rumänien. Das ist ein sehr wichtiger Faktor. Es gibt Kleinstverletzungen, es gibt Spieler, die heute nicht trainieren können. Aber ich bin sicher, dass morgen alle bereit sein werden.
- Wie wollen Sie Kevin De Bruyne stoppen?
- Wir müssen nicht nur ihn stoppen. Die belgische Nationalmannschaft hat viele gute Spieler, die in Spitzenvereinen spielen. Das bereitet uns natürlich Kopfzerbrechen. Aber in erster Linie müssen wir uns auf uns selbst konzentrieren.
- Wie stehen die Chancen von Ruslan Malinowski, auf dem Platz zu stehen?
- Natürlich hat jeder eine Chance zu spielen. Ich freue mich, dass Ruslan kämpft und alles für die Mannschaft tut, egal wie viele Minuten er bekommt.
- Wir könnten gegen die Slowakei wirklich ein weiteres Tor gebrauchen. Haben Sie das während des Spiels gemerkt?
- Wir haben jetzt drei Punkte, was im Spiel gegen die Slowakei sehr wichtig war. Ich weiß nicht, warum die Leute sagen, dass wir alle Auswechslungen in der Verteidigung vorgenommen haben. Wir haben nicht gesagt, dass wir nur verteidigen sollen. Aber die Spieler haben mental verstanden, dass es sehr wichtig war, dieses Ergebnis nach einer 0:3-Niederlage zu halten. Niemand hat gesagt, dass es für uns sehr wichtig war, in die Defensive zu gehen, aber der Gegner hat versucht, sich zu revanchieren.
- Mit zwei Unentschieden in der letzten Runde unserer Gruppe wird sich die ukrainische Nationalmannschaft nicht für die Play-offs qualifizieren können, was bedeutet, dass wir mit vier Punkten nicht weiterkommen werden. Gleichzeitig gibt es Mannschaften, die dafür drei Punkte brauchen. Ist das gerecht?
- Ich weiß nicht, ob es fair ist oder nicht. Wenn wir mit vier Punkten den vierten Platz belegen, dann haben wir ihn verdient. Wenn man sich das Spiel Kroatien-Italien anschaut, dann haben beide Mannschaften es verdient, in die Playoffs zu kommen. Aber so ist der Wettbewerb nun mal, wir müssen uns anpassen. Wir müssen also nicht an vier Punkte denken, sondern daran, wie wir die belgische Nationalmannschaft schlagen können.
- Halten Sie es nicht für gefährlich, wenn die Spieler vor solchen Spielen im Training zu hart spielen?
- Wenn wir nicht hundertprozentig trainieren, dann spielen wir auch so. Es gibt mehr Erholungstrainingseinheiten, und es gibt andere. Wenn zwei Spieler um eine Position konkurrieren, müssen sie beweisen, dass sie die Besten sind. Wie sollen sie das beweisen, wenn sie nicht kämpfen?
- Werden Sie die Entwicklungen im Parallelspiel verfolgen?
- Informationen sind wichtig, natürlich werde ich den Spielstand kennen. Aber wir müssen an uns selbst denken, unabhängig davon, was im anderen Spiel passiert. Wir müssen unser bestes Spiel zeigen.
- Mehrere Tore von Romelu Lukaku wurden nicht anerkannt, es gibt einige Kritik an ihm. Sind Sie der Meinung, dass er nicht mehr derselbe ist? Wird er eine große Gefahr darstellen?
- Nein, das sehe ich nicht so. Er ist ein sehr vertikaler Spieler, ziemlich stark. Er ist immer offen, sowohl im Verein als auch in der Nationalmannschaft. Es überrascht mich nicht, dass er in jedem Spiel viele Chancen hat. Deshalb müssen wir bei seinen Abschlüssen vorsichtig sein.
