Der ehemalige Spieler der ukrainischen Nationalmannschaft, und derzeit Assistent des Chefs der «Alexandria» Serhij Krawtschenko teilte seine Eindrücke über den Auftritt der ukrainischen Nationalmannschaft in der Nations League in dieser Saison.
— Wie gefällt Ihnen die Nationalmannschaft und die letzten Spiele?
— Wir haben Albanien besiegt, da gibt es keine Fragen. Mit Georgien hätte es besser oder schlechter sein können. Der zweite Platz, wenn man bedenkt, wie wir angefangen haben, ist dennoch gut. Es gab sehr viel Kritik an der Nationalmannschaft, dem Trainerstab, den Spielern. Das mag ich nicht, ich werde die Nationalmannschaft immer unterstützen und will, dass sie gewinnt. Nach den ersten Spielen glaubte schon niemand mehr, dass wir den zweiten Platz einnehmen würden, denn mit so einem Spiel gibt es keine Chancen. Aber es hat sich ergeben, dass es Chancen gibt, sogar in die Liga „A“ zu kommen, dort werden die Spiele und die Gegner interessanter sein.
— Was können Sie über die Spiele und das Spiel der Nationalmannschaft sagen?
— Ich möchte konkret das Spiel und den Trainerstab nicht diskutieren, weil es nicht sehr ethisch ist, ihnen eine Bewertung abzugeben. Vielleicht würde ich etwas sagen, wenn ich ein Experte wäre. Einige Dinge gefallen mir an der Nationalmannschaft, andere nicht.
— Teilen Sie die Meinung von Rustam Khudjamov, dass nur Fußballer die Nationalmannschaft kritisieren können?
— Nein, ich teile diese Meinung nicht. Ich glaube, dass sowohl Journalisten als auch Fans ihre Meinung äußern können. Man muss nur mehr Respekt und Menschlichkeit hinzufügen. Es ist jetzt allgemein die Zeit, in der jeder seine Meinung äußern kann. Die Frage ist eine andere, ob du auf so eine Kritik achtest oder nicht. Wenn du den Kommentar einer Person siehst und selbst wenn sie kein Fußballer ist, aber gewisse Höhen im Leben erreicht hat, dann werde ich diese Kritik oder Lob annehmen, das interessiert mich. Wenn aber eine Person im Leben nichts erreicht hat und versucht, „Hype“ zu machen, warum sollte man darauf achten? Zumal es die Nationalmannschaft ist, die alle schauen.
— Und wenn die Person kein Fußballer ist, aber etwas darüber weiß?
— Im Allgemeinen wissen Sie ja, dass alle Menschen in unserem Land hervorragend in Politik, Fußball, Medizin und Krieg Bescheid wissen. Daher können alle ihre Meinung äußern, aber man muss richtig darauf reagieren, irgendwie filtern oder sich im Allgemeinen davon abkapseln. Ich wiederhole, es braucht mehr „Respekt“, nicht nur im Fußball, sondern auch im Leben. Kritik sollte sein, denn sie hilft zu motivieren und sich zu entwickeln. Ohne Kritik entspannen sich die Fußballer, aber sie sollte begründet und mit größerem Respekt sein.
— Fortsettung des Themas Nationalmannschaft, wen möchten Sie als Gegner der Ukraine im Play-off sehen?
— Belgien ist der unangenehmste Gegner, obwohl wir bei der Europameisterschaft ordentlich gegen sie gespielt haben. Mit Schottland könnte es schwierig werden wegen ihres physischen Stils. Serbien und Ungarn sind bevorzugte Gegner, aber auf diesem Niveau sind alle Teams nicht schlecht. Lass es Ungarn sein, wir müssen Orbán besiegen.
Das ist natürlich mehr ein Scherz, denn dort ist Orbán sowohl Präsident als auch Fußballer. Ich vermute, dass es mit Ungarn etwas einfacher sein wird als mit anderen. Ich könnte sicherer sagen, aber am 19. haben die Ungarn 1:1 gegen die Deutschen gespielt, daher ist es im Moment eine Vermutung, weil ich sofort an sie gedacht habe, als ich sie unter den potenziellen Gegnern gesehen habe.
Ihor Lysenko
