Der Cheftrainer von «Epizentr» Serhij Nahornjak äußerte sich zum aktuellen Format der Ersten Liga.
Serhij Nahornjak. Foto — FC «Epizentr»— Als der Krieg begann und wir ein halbes Jahr überhaupt nicht Fußball spielten, war jedes Format akzeptabel. Es war notwendig, den Fußball insgesamt zu erhalten. Jetzt ist mir dieses Format persönlich nicht angenehm. Unser Klub hat im Sommer gegen die Division in Gruppen «A» und «B» gestimmt (momentan sind in Gruppe «A» 8 Mannschaften, in Gruppe «B» 9, — Anmerk. d. Red.). Wir wollten ein normales, klassisches Format mit 16 oder 18 Mannschaften. Das Format der Ersten Liga muss definitiv geändert werden.
— Aber die Clubs stimmen doch selbst über das Format ab. Was sind ihre Argumente?
— Ja, manche sagen, das sind mehr Reisen, entsprechend mehr Kosten, aber glauben Sie mir, wenn die Anzahl der Auswärtsspiele um drei bis fünf steigt, steigen die Kosten ungefähr um eine Million Hrywnja, aber das sind nicht so große Beträge.
Was haben wir jetzt? «Chusta» gibt es nicht, «Mariupol» wird uns höchstwahrscheinlich auch fehlen, bei «Dinaz» ist die Frage... Verstehen Sie, wenn es in der Meisterschaft 16−18 Mannschaften gäbe, dann würde sich das Abziehen von ein oder zwei Mannschaften nicht besonders bemerkbar machen, auch wenn es schade ist, dass Clubs ihre Existenz einstellen. Angesichts des aktuellen Formats gibt es mehr Probleme. Wenn FSK «Mariupol» abgezogen wird — was haben wir dann? Es stellt sich heraus, dass alle Mannschaften aus Gruppe «A» einfach mal sechs Punkte gratis bekommen, ohne zu kämpfen. Der Vorteil gegenüber den Mannschaften aus Gruppe «B»? Natürlich!
Ich hoffe sehr, dass wir in der nächsten Saison wettbewerbsfähigen Fußball in der Ersten Liga im traditionellen Format ohne Aufteilung sehen werden.
— Außerdem, meiner Meinung nach, ist die Pause zwischen der ersten Etappe, die im November endete, und der zweiten, die im April beginnt — das ist... Zu lang, um es kurz zu fassen.
— Das ist einfach schrecklich! Mehr als vier Monate ohne vollwertige Spielpraxis zu trainieren — das ist eine sehr lange Pause, da stimme ich zu. Meiner Meinung nach könnte man mutig von Mitte März, aus den 20ern, starten. Momentan herrscht Chaos mit dem Format. Die Meisterschaft hätte ursprünglich an einem Datum starten sollen, dann an einem anderen, und begann schließlich am dritten (wir erinnern uns — wegen höherer Gewalt in der UPL, als «Dnipro-1» erst in letzter Minute aus dem Turnier zurückgezogen wurde und die UAF zwang, das nicht geplante «Turnier der Vier» auszuspielen, — Anmerk. d. Red.).
Wir müssen etwas denken, etwas ändern. Mit dem aktuellen Format und der Tatsache, dass unsere Clubs verschwinden, wird der sportliche Grundsatz zerstört. Ich habe bereits das Beispiel von FSK «Mariupol» angeführt. Die Regeln bleiben bestehen, damit ist alles richtig: den einen werden technische Niederlagen angerechnet, den anderen Punkte. Es gibt keine Fragen. Alles ist legal, aber... Es gibt genug zu tun im Hinblick auf das Format, meiner Meinung nach.
Wiktor Gluchenky
