Der 15-jährige Nachwuchsspieler des Kiewer „Dynamo“, Verteidiger Tymofij Solodarenko kommentierte die Unterzeichnung eines vollwertigen Vertrags mit dem Bremer „Werder“.
Tymofij Solodarenko (in der Mitte)— Tymofij, erzähl mir, wie du einen vollwertigen Vertrag mit „Werder“ unterschrieben hast?
— Der Klub hat angeboten, ich habe zugestimmt. Nichts Besonderes — ein ganz normaler Arbeitsprozess.
— Wie bist du zu Werder gekommen, wer hat dir dabei geholfen?
— Als wir mit „Dynamo“ im Trainingslager in Köln waren, ergab sich die Möglichkeit, zu einem Probetraining bei „Werder“ zu fahren. Unser Familienfreund hat dabei geholfen. Ich habe die Chance bekommen, mich in der Akademie des Klubs zu beweisen und freue mich, dass ich das tun konnte. In so einen Klub mit einem großen Namen zu kommen — das ist eine große Ehre für mich.
— War es schwierig, sich an ein neues Land und einen neuen Klub anzupassen?
— Ja, am Anfang war es sehr schwierig — sowohl moralisch als auch physisch. Wegen der Situation in der Ukraine war es nicht einfach, das Zuhause zu verlassen. Aber mit der Zeit habe ich mich gewöhnt, begonnen zu verstehen und Deutsch zu sprechen, und bin in die Gemeinschaft hineingewachsen. Jetzt habe ich mich ganz angepasst, spreche Deutsch und fühle mich im Team wohl.
— Wo wohnst du in Deutschland, stellt der Klub eine Unterkunft zur Verfügung?
— Wir leben in Bremen, mieten die Wohnung selbstständig, ohne Beteiligung des Klubs.
— Mit wem freundest du dich im Team an?
— Ich habe gute Beziehungen zu allen, aber es gibt 2-3 Jungs, mit denen ich am meisten spreche. Leider gibt es keine Ukrainer im Team, aber mit deutschen Altersgenossen gibt es keine Kommunikationsprobleme.
— Wie verbringst du deine Freizeit?
— Ich spiele gerne Padeln mit meinem Bruder, manchmal fahren wir mit der ganzen Familie in die Natur. Wir verbringen auch Zeit zu Hause — Brettspiele, gemeinsame Abende. Das hilft, nach dem Training zu entspannen.
— Spürst du die Unterstützung der Fans?
— Ja, in Deutschland ist die Fußballkultur auf einem sehr hohen Niveau. Sogar in niedrigeren Ligen kommen Hunderte von Menschen zu den Spielen. Die Eltern und Verwandten unserer Spieler unterstützen immer, sodass es ein echtes Vergnügen ist, in einer solchen Atmosphäre zu spielen.
— Trainierst du mit Spielern älterer Jahrgänge?
— Ja, ich trainiere gelegentlich mit der U-17-Mannschaft. Das ist ein ganz anderer Rhythmus und ein anderes Intensitätsniveau, das es mir ermöglicht, zu wachsen. Solche Trainings motivieren und geben Selbstvertrauen.
— Wo hast du in letzter Zeit die größten Fortschritte gemacht?
— Ich versuche, mehr Initiative zu ergreifen, Angriffe zu starten, mutiger im Spiel mit dem Ball zu sein. Außerdem habe ich mein Spiel in der Luft deutlich verbessert, oft gewinne ich Kopfballduelle.
— Wie ist die Kommunikation mit den Trainern?
— Die Kommunikation ist auf höchstem Niveau. Einmal im Monat haben wir ein Treffen mit dem Trainer und dem sportlichen Direktor, an dem auch mein Vater teilnimmt. Wir schauen Videos, diskutieren, was verbessert werden muss und wie es weitergeht.
— Hast du schon Spiele der ersten Mannschaft von „Werder“ besucht?
— Ja, ich war schon mehrfach bei Spielen im „Weser-Stadion“. Ich bin von der Atmosphäre und dem Spielniveau sehr beeindruckt. Ein wahres Fest des Fußballs.
— Welcher Spieler von „Werder“ gefällt dir am meisten?
— Mir gefällt das Spiel von Antonij Jung — dem Innenverteidiger. Ich verfolge ihn, versuche, seine Stärken zu übernehmen.
— Was bleibt dir von deiner Zeit bei „Dynamo“ in Erinnerung?
— Nur warme Erinnerungen. Ich bin allen Trainern und Teamkollegen dankbar. Die Bedingungen waren gut, aber in Deutschland gibt es eine viel höhere Konkurrenz, mehr starke Gegner, die helfen, sich weiterzuentwickeln.
— Wie sind deine Eindrücke von der Zeit in der ukrainischen Nationalmannschaft?
— Maximale Positive. Es ist für mich eine große Ehre, für die Nationalmannschaft zu spielen. Ich werde versuchen, wieder dorthin zu kommen und zu beweisen, dass ich es verdient habe, dort zu spielen.
— Wer von den Spielern in der U-Nationalmannschaft hat dich im Training und im Spiel beeindruckt, vielleicht Artem Rybak von „Barcelona“ oder jemand anders?
— Artem ist wirklich ein sehr talentierter Spieler. Aber ehrlich gesagt hat jeder Junge in der Nationalmannschaft seine eigenen Stärken. Sie sind nicht zufällig dort — jeder hebt sich auf seine Weise hervor.
— Wie beurteilst du die Zusammenarbeit mit Trainer Oleg Holodjukh?
— Er war immer offen für Kommunikation, hat mich unterstützt und auf Fehler hingewiesen. Ich bin ihm dankbar für das Vertrauen und die Möglichkeit, auf dem Platz in der Nationalmannschaft zu spielen.
— Warum hast du die Position des Verteidigers gewählt? Du hast ausgezeichnete Fähigkeiten, die es dir problemlos erlauben würden, zum Beispiel Stürmer zu spielen.
— Ich fühle mich auf der Position des Innenverteidigers wohler. Ich spüre dort meine Stärke und meinen Komfort.
— Welche bekannten Verteidiger würdest du gerne ähnlich sein?
— Mir gefällt Asensio von „Real“. Aber insgesamt versuche ich, meinen eigenen Spielstil zu entwickeln und ich selbst zu sein.
— Was ist dein Traum im Fußball?
— Ich träume davon, eines Tages für „Real“ oder „Manchester City“ zu spielen. Ich werde hart arbeiten, damit das Realität wird. Ich träume auch davon, dass mein jüngerer Bruder ebenfalls als linker Innenverteidiger neben mir spielt, während ich als rechter spiele, das wäre natürlich cool, er spielt übrigens auch für „Werder U-14“.
Andrij Piskun
