ean Sol kommentierte die Transfers von Mykhailo Mudryk und Viktor Tsygankov zu L'Esportiu de Catalunya.
[...] Sie haben mit Victor gespielt. Wie würden Sie ihn beschreiben?
- Tsygankov ist ein sehr junger Spieler mit viel Energie. Er spielt gerne auf der Außenbahn und hat einen tollen Schuss. Vor allem ist er ein Spieler, der große Ambitionen hat, ein Weltklassespieler zu werden, und er arbeitet sehr gut in diese Richtung. Das ist es, was ihn besonders macht.
- Und als Mensch, in der Umkleidekabine?
- Als ich in Kiew gespielt habe, war er jung und hat mit Gleichaltrigen herumgehangen. Seine Einstellung war immer sehr professionell, er hat viel im Fitnessstudio trainiert, sich richtig ernährt und alles mit seinem persönlichen Trainer gemacht. Trotzdem hatte er auch seine Momente, in denen er lachte, obwohl er einen anderen Charakter hatte als wir hier.
- Ist er ein schüchterner Mann?
- Sein Charakter ist in Osteuropa üblich. Ich habe ihn als einen Menschen in Erinnerung, der keine Probleme mit der Kommunikation hatte, und er war einer der wenigen, die mit mir auf Englisch sprachen. Und das ist sehr selten für einen ukrainischen Spieler.
- Erklären Sie das im Detail...
- In der Ukraine, vor allem in Kiew, sprechen die meisten Leute Russisch und nur sehr wenige Englisch. Es ist wie hier in Spanien, nur noch ausgeprägter. Am Anfang, als ich zum Team kam, war Viktor einer der wenigen, mit denen ich mich ohne große Probleme verständigen konnte.
- Hat Sie seine Ankunft in Girona überrascht?
- Nein, denn als er bei Dynamo spielte, hieß es jede Saison, er könne jederzeit gehen. Mannschaften aus der Serie A und der englischen Premier League waren an ihm interessiert. Es war nur eine Frage der Zeit, bis er den Sprung in eine der europäischen Top-Ligen schaffen würde.
- Wie wichtig war Viktor als Spieler für Dynamo?
- Er hatte großen Einfluss auf das Spiel von Dynamo. Er war der beste Torschütze, der beste Assistgeber, und das alles auf dem Flügel. Die Mannschaft drehte sich um ihn. Er schoss Elfmeter, Freistöße... Er war immer näher am Tor als die anderen.
- Und bei Girona hat er sich bereits bewährt...
- Ich kenne Girona sehr gut. Ich habe viele Male gegen sie gespielt. Víctor passt zu ihnen. Er ist ein schneller und technischer Flügelspieler. Das ist der erste Schritt zu dem, was er werden kann. Ich bin sicher, dass er die richtige Entscheidung getroffen hat, hierher zu kommen, und das sieht man schon...
- Es muss schwierig sein, sich während eines Krieges anzupassen.
- Ja, das Leben im Krieg kann dich traumatisieren und dein Spiel beeinträchtigen. Aber es gibt Leute, die bereit sind, dafür zu zahlen, dass sie diese Gegend verlassen und an einen besseren Ort gehen können. Sowohl er als auch Mudrick - bei Chelsea - hatten diese Möglichkeit.
- Aber Mudrik ging für 100 Millionen zu Chelsea. Das ist doch ein Unterschied, oder?
- Ich war sehr überrascht, denn ich sehe keinen Unterschied von 95 Millionen zwischen ihnen. Es ist ein Marktproblem, und Girona ist sehr weit fortgeschritten, um es zu lösen. Ich kann Ihnen versichern, dass es keinen solchen Unterschied gibt, denn Viktor war einer der besten Torschützen bei Dynamo Kyiv und hat viel mehr geleistet als Mudryk, der nur ein gutes Jahr bei Shakhtar hatte. Wir werden sehen, was die Zukunft bringt, aber im Moment hat er noch nichts gezeigt.
- Hat Sie die schnelle Anpassung von Tsygankov bei Girona überrascht?
- Ich war nicht überrascht. Ich kenne ihn gut, und ich wusste, dass er dazu fähig ist. Er hat das Niveau, um in der Startformation von Girona zu spielen, und Michel, der mehr weiß als ich, weiß das auch. Er setzt Victor in entscheidenden Spielen ein, und deshalb möchte ich ihm gratulieren, denn er hat es verdient. Ich bin Zeuge davon, dass er sich bemüht und hart gearbeitet hat, um hier zu sein.