England gegen Ukraine 2:0. Pressekonferenz nach dem Spiel. Rotan: "Wir haben eine sehr gute Mannschaft, aber sie braucht Zeit".

Am Sonntag, den 26. März, verlor die ukrainische Nationalmannschaft ihr Qualifikationsspiel zur Euro 2024 in London gegen England mit 0:2. Wir präsentieren die Pressekonferenz des amtierenden Cheftrainers der ukrainischen Nationalmannschaft, Ruslan Rotan, nach dem Spiel.

Was hat der ukrainischen Nationalmannschaft gefehlt, um ein positives Ergebnis zu erzielen?

- Ich denke, dass uns am Ende der ersten Halbzeit die Geduld ausgegangen ist. Wenn man in der Umkleidekabine ein Tor kassiert, muss man sich psychologisch umstellen. Wenn man mit einem 0:2 in die Halbzeit geht und am Ende der Halbzeit zwei Tore kassiert, wird die Aufgabe schwierig. Außerdem ist jedem klar, gegen wen wir heute gespielt haben: England ist eine sehr starke Mannschaft, man hat ihre Fähigkeiten gesehen, sie sind auf einem sehr hohen Niveau.

Aber die Jungs haben mehr verdient. Wir haben eine sehr gute Mannschaft, aber sie braucht Zeit. Sie ist zu viel mehr fähig.

- Die ukrainische Nationalmannschaft hat seit September letzten Jahres keine offiziellen Spiele mehr bestritten. Wie schwierig war es vor diesem Hintergrund, heute gegen einen solchen Gegner wie England zu spielen?

- Das ist eine berechtigte Frage. Unter diesen Umständen ist es sehr schwierig, das Hinspiel zu spielen. Außerdem befindet sich unsere Mannschaft gerade in einer Verjüngungsphase. Aber die Ausgeglichenheit, die wir jetzt haben, wird in Zukunft sehr gute Ergebnisse bringen und eine sehr gute Mannschaft bilden. Wir brauchen Zeit. Das erste Spiel gegen einen starken Gegner hat gezeigt, dass diese Mannschaft eine Zukunft hat.

- Wie hat Ihnen die Unterstützung der ukrainischen Fans beim heutigen Spiel gefallen?

- Es war sehr schön, eine solche Armee von Fans zu sehen. Herzlichen Dank dafür! Und die englischen Fans - auch sie haben uns heute unterstützt. Die Atmosphäre in Wembley war unglaublich. Man kann nur davon träumen, in so einer Atmosphäre zu spielen. Ich denke, das heutige Spiel wird unsere Mannschaft zu noch größeren Leistungen anspornen.

- Was war der Grund für Zinchenkos Wechsel auf die rechte Außenverteidigerposition in der zweiten Halbzeit?

- Wenn die Gegner auf dieser Position "auf uns losgingen", haben wir viele Tore verloren. Deshalb wollten wir mit Zinchenkos Wechsel weniger Ballverluste haben und das Spiel besser kontrollieren. Außerdem habe ich einige frische Spieler ins Mittelfeld gestellt, um das Spiel anzukurbeln, das Blatt zu wenden und nach vorne aktiver zu sein. Aber leider konnten wir vorne nicht aggressiv genug sein. Zeitweise hatten wir den Ball gut unter Kontrolle, aber wahrscheinlich fehlte uns in einigen Phasen die Geduld, um auf die richtige Gelegenheit für einen Pass nach vorne zu warten.

- Was glauben Sie, wie erfolgreich die ukrainische Nationalmannschaft in dieser Qualifikationsrunde sein wird, wenn man die schwierigen Bedingungen bedenkt, mit denen sie derzeit konfrontiert ist?

- Logistisch gesehen ist es wirklich schwierig für uns. Es dauert 24 Stunden, um zu einem Spielort oder zu einem Trainingslager zu gelangen. Das ist sehr schwierig. Aber wir haben, was wir haben, wir müssen realistisch sein. Leider herrscht Krieg, das muss man verstehen. Ich möchte unseren Truppen dafür danken, dass wir dank ihnen die Möglichkeit haben, zu spielen. Und das Problem der Logistik ist zweitrangig, daran müssen wir uns gewöhnen. Die Hauptsache ist, dass der Krieg in der Ukraine, so Gott will, so schnell wie möglich zu Ende ist.

- Tsygankov ist jetzt in Topform. Warum ist er als Ersatzspieler gekommen? Bereuen Sie diese Entscheidung jetzt? Zweite Frage: War die Einwechslung von Dovbik zu spät?

- Wenn man ein Spiel mit einem solchen Ergebnis beendet, kann man viele Dinge sagen und sich entschuldigen. Vor dem Spiel hatten wir einen Plan für das Spiel. Wir waren uns bewusst, dass die erste Halbzeit sehr schwer für uns werden würde. Wir wussten, dass der Gegner uns aktiv unter Druck setzen würde, uns überfordern würde und uns keine Zeit geben würde, mit dem Ball zu arbeiten. In der ersten Halbzeit mussten wir diesem Ansturm standhalten und versuchen, den Ball zu kontrollieren.

Deshalb hatten wir die Idee, dass Tsygankov, der im Moment wirklich gut in Form ist, in der zweiten Halbzeit eingewechselt werden sollte, um sozusagen durch seine erfolgreiche Leistung ein Ergebnis zu erzielen. Aber leider ist unser Plan nicht aufgegangen.

Was Dovbik betrifft, so hätte man ihn vielleicht früher einsetzen können, aber Roman Yaremchuk hat sowohl offensiv als auch defensiv eine gute Leistung gezeigt.

Oleksandr POPOV