Am Dienstag, den 26. März, bestreitet die ukrainische Nationalmannschaft das letzte Spiel der Play-off-Runde der EM 2024-Qualifikation gegen Island. Einen Tag vor dem Spiel gab der ukrainische Cheftrainer Serhiy Rebrov in der Tarczynski-Arena in Wrocław, in der das Spiel stattfindet, eine Pressekonferenz vor dem Spiel.
Sergej Rebrov. Foto — O. Vasilieva- Wird Tsygankov im morgigen Spiel antreten können?
- Wir hoffen es. Wir haben noch zwei Tage Zeit, morgen werden wir eine Entscheidung treffen. Das Wichtigste ist jetzt seine körperliche Verfassung.
- Besteht die Möglichkeit, dass Ihre Mannschaft morgen mit zwei Stürmern spielen wird?
- Diese Möglichkeit besteht.
- Der Cheftrainer der isländischen Nationalmannschaft sagte, dass seine Mannschaft von dem Druck, der jetzt auf die ukrainische Nationalmannschaft ausgeübt wird, profitieren könnte. Wie schätzen Sie die Moral Ihrer Mannschaft ein?
- Nicht nur die Spieler unserer Nationalmannschaft spüren diesen Druck, sondern die ganze Ukraine, die täglich dem Beschuss des Feindes ausgesetzt ist. Daher denke ich, dass die Jungs verstehen, für wen sie spielen. Es ist wichtig, unserem Volk zu helfen, ihm Emotionen zu geben. Ich bin sicher, dass alle unsere Spieler das verstehen.
Ich kann nicht sagen, dass es ein Druck ist. Ich habe den Jungs gesagt: Es ist wichtig, das zu tun, was man kann, was man gerne tut. Das muss man auf dem Spielfeld gut machen. Morgen werden wir uns also auf das Spiel konzentrieren und an nichts anderes denken.
- Was können Sie über den Gegner sagen?
- Die isländische Nationalmannschaft ist ein starkes Team, das über gute Spieler verfügt und eine sehr hohe Spieldisziplin an den Tag legt. Wir wissen um die Ernsthaftigkeit des Gegners, seine Qualität, aber ich glaube an meine Spieler, an unsere Mannschaft. Wir wissen, wie wir spielen müssen. Und jetzt konzentrieren wir uns auf unser Spiel.
- Auf der ukrainischen Nationalmannschaft und speziell auf Ihnen lastet jetzt ein enormer Druck. Gelingt es Ihnen unter diesen Bedingungen, Ihre Arbeit zu genießen?
- Diese Frage habe ich bereits beantwortet. Ich arbeite immer gerne für die Ukraine. Zu jeder Zeit. Und jetzt ist es das Wichtigste. Es ist interessant für mich, hier zu arbeiten. Ich arbeite gerne mit ukrainischen Spielern zusammen, die mich verstehen und meine Ideen umsetzen wollen. Ich fühle mich sehr geehrt, hier zu arbeiten.
- Wie bereit ist Zinchenko, zwei Spiele hintereinander zu bestreiten?
- Jetzt - ich weiß es nicht. Wir werden es morgen sehen. Das ist so eine Frage... Wir haben noch nicht entschieden, ob Zinchenko spielen wird. Er hat es auf jeden Fall verdient zu spielen, er ist ein Patriot des Landes. Aber leider hat Oleksandr bei Arsenal viel verpasst. Wir werden eine Entscheidung treffen. Bis jetzt weiß ich nicht, wie weit er bereit ist, zwei Spiele hintereinander zu spielen.
- Ende des letzten Jahrhunderts haben Sie ein entscheidendes Tor für die isländische Nationalmannschaft erzielt. Wie sehr hat sich diese Mannschaft seitdem verändert?
- Ja, man hat mir gesagt, dass ich ein Tor für Island geschossen habe, aber ich erinnere mich nicht mehr daran. Ich kann mich weder an das Tor noch an Island erinnern. Seitdem hat sich die isländische Mannschaft stark verbessert. Vor allem in der Spieldisziplin. Und ganz allgemein wurden in diesem sehr kleinen Land seither viele Fußballschulen und -plätze gebaut. Das ist eine ganz andere isländische Mannschaft als zu der Zeit, als ich noch Fußballer war.
- Wie besorgt sind die Spieler in Ihrem Team jetzt?
- Als ich noch Fußballer war, war ich vor einem Spiel immer sehr nervös. Aber wenn man den ersten Schritt auf den Fußballplatz macht, vergisst man alles und denkt nur noch an das Spiel. Ich bin sicher, dass das morgen bei allen Jungs so sein wird.
Wenn Ihre Frage den Krieg in der Ukraine betrifft: Ich habe die Spieler heute Morgen gesehen, und sie saßen alle an ihren Handys: Sie verfolgten, was in der Ukraine passiert, sahen die Nachrichten über den Beschuss von Odessa und Kiew. Angesichts dieser Ereignisse sind wir noch motivierter, noch wütender, und wir werden noch mehr darauf brennen, unser Potenzial auf dem Fußballplatz zu zeigen.
- Ist es angesichts Ihrer Erfahrung als Trainer möglich, zwischen zwei solchen Spielen die Torhüter zu wechseln?
- Ich weiß es nicht. Aber ich habe schon gesagt: Ich bin zufrieden damit, dass alle unsere Torhüter jetzt in ihren Vereinen Praxis haben. Auf höchstem Niveau. Das Spiel ist morgen. Wir werden eine Entscheidung treffen.
- Was halten Sie von der hohen Medienaktivität der Spieler Ihrer Mannschaft?
- Wenn man eine so hohe Medienaktivität sieht, dann stehe ich dem positiv gegenüber. Ich denke, es wird den Spielern helfen, wir sollten in dieser schwierigen Zeit für die Ukraine offen sein. Jeder sollte hören, was die Spieler der Nationalmannschaft fühlen und denken, wissen, was in der Nationalmannschaft vor sich geht. Ich bin nicht gegen eine so hohe Medienaktivität. Und ich bin Andriy Mykolaevych (Andriy Shevchenko, - UAF-Präsident - Anm. d. Red.) dankbar, der gefragt hat, ob es möglich ist, dies zu tun. Es ist seine Idee, den Fans mehr Informationen zu geben.
- Nach dem Spiel gegen Bosnien und Herzegowina sagten die Spieler der ukrainischen Nationalmannschaft, dass sie die Vorgaben für das Spiel nicht erfüllt hätten. Können Sie erklären, warum das so war?
- Wenn wir so schlecht gespielt haben, und ich denke, dass wir wirklich schlecht gespielt haben, dann sollten wir alle darüber nachdenken, was das Problem ist. Ich habe auf jeden Fall darüber nachgedacht, was das Problem war, ich habe über mich selbst nachgedacht. Und ich habe mit der Mannschaft in der Umkleidekabine nach dem Spiel und dann im Trainingslager darüber gesprochen. Ich bin sicher, dass wir alle mit einer ganz anderen Stimmung in das morgige Spiel gehen werden.
Sehen Sie, einerseits ist die Offenheit der Spieler gut, aber andererseits - die Hälfte der Pressekonferenz versuchen wir, die Aussagen der Spieler nach dem Spiel gegen die Bosnier zu kommentieren....
Neben Serhiy Rebrov nahm auch der ukrainische Stürmer Roman Yaremchuk an der Pressekonferenz teil. Bericht über seine Kommunikation mit Journalisten >>>>
Oleksandr POPOV
