Ich werde als russische Hure beschimpft": ehemaliger polnischer Nationalspieler klagt über Belästigungen

Der ehemalige polnische Nationalverteidiger Maciej Rybus spielt schon seit langem in der russischen Meisterschaft. Selbst der Ausbruch eines umfassenden Krieges gegen die Ukraine änderte nichts an der Absicht des Fußballers, sein Leben mit dem Aggressorland zu verbinden.

In Polen wurde die Position von Maciej Rybus sehr negativ wahrgenommen. Der erfahrene Fußballer wurde im Vorfeld der Weltmeisterschaft 2022 sogar aus der Nationalmannschaft ausgeschlossen. Doch Rybus änderte seine Meinung nicht. In einem Interview mit polnischen Medien sprach er über die Drohungen, die er von seinen Landsleuten erhielt.

"Ich habe verschiedene Nachrichten erhalten. Sie schrieben, ich hätte mich verkauft und solle in die russische Armee eingezogen werden. Ich solle zur Hölle fahren und nie wieder nach Polen zurückkehren. Dass ich ein Lump sei, ein Verräter, eine russische Hure.Dastut weh", klagte Rybus.

Doch Rybus bereut seine Entscheidung keineswegs. Er hat sich vom Krieg distanziert und zieht es vor, nichts von den Ereignissen in der Ukraine zu wissen. Bei dem russischen Verein bekommt er eine Menge Geld, das er wahrscheinlich nirgendwo anders verdienen wird.

"Aber als ich mich entschied, in Russland zu bleiben, wusste ich, wasmich erwartete.In Russland bin ich ein richtiger Mann geworden, habe eine Familie gegründet, Geld verdient und meine Zukunft gesichert. Dort habe ich meine größten fußballerischen Erfolge erzielt", sagte Rybus.

Interessanterweise führte der Pole zu seiner Rechtfertigung das Beispiel von Tymoszczuk an, der sich ebenfalls für den Wohlstand entschied und sein Heimatland verriet.