Die Trainer und Techniker aller 24 Nationalmannschaften, die sich für die Europameisterschaft 2024 qualifiziert haben, trafen sich am Montag zu einem Seminar in Düsseldorf, um eine Reihe wichtiger Fragen zum bevorstehenden Turnier zu erörtern.
Der UEFA-Schiedsrichterdirektor Roberto Rosetti machte die Zuhörer mit den Richtlinien und Leitlinien vertraut, die vor der Weltmeisterschaft an die Schiedsrichter verteilt werden sollen. Rosetti betonte, dass die Schiedsrichter mit mehr Respekt behandelt werden müssen.
"Wir haben genau dieselbe Aufgabe wie Sie, auch wir bereiten uns auf die Auswahl unserer Mannschaft vor", sagte Rosetti zu den Trainern. - Wir wählen unser Team so aus, dass die Besten reinkommen, es gibt keine anderen Bedingungen.
"Das inakzeptable Verhalten der Spieler ist ein Problem für die Schiedsrichter. Die Spieler kommunizieren mit dir und wenn du ruhig bleibst, verhalten sie sich auch ruhiger", so Rosetti weiter. - Wir wollen unnötige Karten vermeiden und das Image des Spiels schützen, deshalb werden wir 'Druck' von Spielern und inakzeptablem Verhalten entschieden entgegentreten. Es geht darum, das Image des Fußballs zu schützen und ein positives Erbe für künftige Generationen zu hinterlassen. Es muss etwas getan werden, und wir brauchen Sie, weil Sie für uns von großer Bedeutung sind".
Rosetti bestätigte, dass ein Spezialist des UEFA-Schiedsrichter-Korps und, wenn möglich, jemand aus dem Schiedsrichter-Korps sich mit jeder der 24 Nationalmannschaften vor der Meisterschaft treffen wird. Bei diesen Treffen werden die Spieler im Detail über die technischen und disziplinarischen Anforderungen informiert.
Die Namen der Mitglieder der 18-20 Schiedsrichterteams, die bei der Euro 2024 im Einsatz sein werden, werden Ende April bekannt gegeben.
Die Schiedsrichter werden während der Meisterschaft in Frankfurt stationiert sein, während die VAR-Assistenten in Leipzig arbeiten werden.
Vom 13. bis 16. Mai wird ein separates Seminar für Schiedsrichter organisiert.
Die Euro 2024 wird die modernste Europameisterschaft der Geschichte sein. Das bevorstehende Turnier wird das erste sein, bei dem die adidas Connected Ball Technologie zur Unterstützung der VAR-Entscheidungen, die halbautomatische Abseitserkennung und die Torlinienüberschreitungstechnologie zum Einsatz kommen.
Der offizielle Ball der Euro 2024 enthält spezielle Bewegungssensoren, die genaue Informationen in Echtzeit liefern und einen noch nie dagewesenen Einblick in jede Komponente der Ballbewegungen und -berührungen ermöglichen. Die Daten werden auch für TV-Grafiken und -Visualisierungen verwendet, was nicht nur für die Spieler, sondern auch für die Fans vor den Fernsehbildschirmen einen Gewinn darstellt.
Rosetti erklärte den Ansatz für den Einsatz des VAR so: "Minimaler Eingriff mit maximalem Nutzen".
Mit anderen Worten: Der VAR wird nur dann in ein Spiel eingreifen, wenn ein offensichtlicher Fehler vorliegt.
"Wir wollen, dass die Schiedsrichter charismatisch genug sind, um Entscheidungen auf dem Spielfeld zu treffen", erklärte Rosetti. - VAR sollte nur dann eingesetzt werden, wenn ein offensichtlicher Fehler vorliegt".
Während der Euro 2020 griff der VAR in 51 Ligaspielen nur 18 Mal ein, wobei es sich in neun dieser Fälle um Entscheidungen bei nicht offensichtlichen Abseitsstellungen handelte.
"In Fällen, in denen es keine 100-prozentige Klarheit über ein Abseits gibt, bitten wir die Schiedsrichterassistenten, die Fahne nicht zu heben", so Rosetti weiter. - Wir bitten sie nur dann, die Fahne zu heben, wenn sie sich sicher sind. Mit dem halbautomatischen Abseitserkennungssystem wird das Problem gelöst sein und wir werden bei diesen Entscheidungen viel Zeit sparen."
Während des Seminars diskutierte die UEFA mit den Trainern auch über den Umfang der Bewerbungen für die Endrunde.
Für die Euro 2024 sind die Bewerbungen wieder auf 23 Spieler begrenzt, während vor der Euro 2020 die Teilnehmer aufgrund der CoViD-19-Pandemie jeweils 26 Spieler melden durften.
Die Trainer haben unterschiedliche Meinungen zu diesem Thema geäußert. Einige wollten die Anzahl der Spieler erhöhen, um im Falle von Verletzungen in einem extrem intensiven Spiel mehr Spielraum zu haben. Andere waren mit der Begrenzung auf 23 Spieler einverstanden und wiesen auf die Schwierigkeiten hin, die durch die zusätzlichen Spieler im Trainingsprozess entstehen.
Die UEFA hat alle Seiten angehört und wird in den kommenden Wochen eine endgültige Entscheidung treffen.