Die VIII. Europameisterschaft, die 1988 in der BRD stattfand, ist für Fans des ukrainischen Fußballs unvergesslich. Immerhin gewann die ehemalige Nationalmannschaft der UdSSR unter der Leitung des legendären Valeriy Lobanovskiy die Silbermedaille.
Elf Spieler von Dynamo Kiew standen in der ersten Reihe dieser berühmten Mannschaft.
Zweiunddreißig Mannschaften waren zum Start des Auswahlverfahrens gekommen. Sieben der besten von ihnen, die ein strenges Auswahlverfahren durchlaufen hatten, sowie die deutsche Nationalmannschaft (Gastgeber des Finalturniers) trafen sich zu den entscheidenden Spielen. Die großartigen Acht wurden in zwei Gruppen aufgeteilt. In der ersten spielten Deutschland, Italien, Dänemark und Spanien, in der zweiten die Niederlande, Irland, England und die UdSSR.
Im Halbfinale trafen die beiden stärksten Mannschaften und jedes Quartett aufeinander. Mit Siegen gegen die Niederlande (1:0) und die Engländer (3:1) sowie einem Unentschieden gegen die Iren (1:1) gewannen die Schützlinge von Valeriy Lobanovskiy die Gruppe.
Im Halbfinale schlugen unsere Jungs Italien mit 2:0. Oleg Protasov und Gennadiy Litovchenko erzielten die Tore.
Im Finale trafen unsere Spieler erneut auf die niederländische Nationalmannschaft. Dieses grandiose Aufeinandertreffen fand am 25. Juni in München im Olympiastadion statt. Leider revanchierten sich die Niederländer (2:0) für die Niederlage in der Gruppe.
Igor Belanov konnte einen Elfmeter nicht verwandeln. Unsere Mannschaft hatte mehr Torchancen. Oleksandr Zavarov, Gennadiy Litovchenko, Anatoliy Demyanenko und Oleg Protasov hätten treffen können. Doch der orangefarbene Torhüter Hans van Brekelen spielte an diesem Tag sehr souverän.
Viktor Chanov, Volodymyr Bessonov, Oleg Kuznetsov, Anatoliy Demyanenko, Vasyl Rats, Gennadiy Litovchenko, Oleksandr Zavarov, Oleg Protasov, Igor Belanov, Oleksiy Mykhailichenko und Serhiy Baltacha kehrten mit Silbermedaillen in die Hauptstadt der Ukraine zurück.
Hier ein Kommentar von Valeriy Lobanovskiy zum Hauptspiel der Euro-1988:
- Es war ein Spiel, das eines Endspiels würdig war. Ich glaube, die Fans haben es wirklich genossen. Beide Mannschaften hatten eine Menge Chancen. Meiner Meinung nach haben wir sogar mehr Torsituationen geschaffen. Gewonnen hat derjenige, der in der Abwehr sicherer gespielt hat und im Angriff seine Chancen verwerten konnte.
Wir haben die Mannschaft darauf eingestellt, ein gutes Spiel zu machen, von der ersten Minute an aktiv zu sein. Ich glaube, dass uns das gelungen ist. Im Halbfinale gegen die Italiener haben wir uns allerdings zu viel Mühe gegeben. Die Gegner hatten einen Tag mehr Zeit, um sich zu erholen und sich auf das Finale vorzubereiten.
Die niederländische Mannschaft konnte ihren Hauptkader für das entscheidende Duell beibehalten. Wir verloren Kuznetsov (wegen der zweiten gelben Karte) und verletzten Bessonov. Aufgrund einer Mikroverletzung konnte Protasov nicht in voller Stärke spielen.
Die Leistungsträger des Gegners haben ihren Job gemacht. Wir sind enttäuscht, denn wir hatten die gleichen Chancen, Erster zu werden wie der Gegner. Aber Fußball ist unberechenbar. Ich muss zugeben, dass im "goldenen" Spiel die Nationalmannschaft gewonnen hat, die sich technisch und taktisch besser präsentiert hat.
Vasyl Rats, Mittelfeldspieler:
- Ich will nicht sagen, dass wir hätten gewinnen müssen. Aber wir hatten mehr als genug Chancen, um erfolgreich zu sein. Leider haben wir diese Chancen nicht genutzt. Dennoch denke ich, dass wir unseren Fans keinen Grund zur Enttäuschung gegeben haben. Schließlich haben vor dem Beginn der Meisterschaft nur wenige an unsere gute Platzierung geglaubt. Unser Ergebnis ist ein Erfolg.
Helmut Kohl, Bundeskanzler von Deutschland, der die Finalisten ehrte:
- Das war eine fantastische Werbung für den Fußball. Ich habe das Endspiel sehr genossen. Es war wirklich ein tolles Spiel zwischen zwei großartigen Mannschaften.....
Und nun ist Deutschland - dieses sehr fußballbegeisterte Land - bereit, das nächste Eurofest des beliebtesten Spiels der Welt auszurichten. An der Endrunde (die am 14. Juni beginnt) werden 24 Mannschaften teilnehmen. Darunter ist bekanntlich auch die ukrainische Nationalmannschaft, für die es die vierte Eurofest-Endrunde in Folge ist.
Das Team, das von dem ehemaligen brillanten Stürmer von Dynamo Kiew, Serhiy Rebrov, angeführt wird, umfasst Dynamo-Spieler, die im aktuellen Kader des Kiewer Vereins spielen (Georgiy Buschan, Oleksandr Tymchyk, Andriy Yarmolenko, Mykola Shaparenko, Volodymyr Brazhko und Vladyslav Vanat) und solche, die früher für Kiew gespielt haben (Ilya Zabarny, Vitaliy Mykolenko, Viktor Tsygankov, Serhiy Sidorchuk, Roman Yaremchuk).
Oleksandr LIPENKO für Dynamo.kiev.ua