Der ehemalige FIFA-Schiedsrichter Miroslav Stupar hat das Verhalten des englischen Schiedsrichters Anthony Taylor bewertet, der gestern das Viertelfinalspiel der Euro 2024 zwischen Deutschland und Spanien leitete:
"Taylor ist ein erfahrener und qualifizierter Schiedsrichter, und ich denke, dass er den Verlauf dieses spannenden Spiels, das von Experten zu Recht als Generalprobe für das Endspiel angesehen wurde, unter Kontrolle hatte.
Meiner Meinung nach gibt es jedoch in mindestens zwei Fällen Fragen an Taylor. Erstens spreche ich von dem Moment am Ende der Verlängerung, als beim Stand von 1:1 der Ball nach einem Schuss des Deutschen Musiala ins Tor an Cucurellas Hand ging. Ja, die Hand des Spaniers befand sich in ihrer natürlichen Position, aber er hatte die Möglichkeit, diesen Kontakt zu vermeiden. Daher hatte Taylor allen Grund, einen Elfmeter zu geben, der den Gastgebern die Möglichkeit gegeben hätte, weiterzumachen.
Es ist schwer zu sagen, warum der Brite Kukurelia nicht bestrafte und warum der VAR-Schiedsrichter diese Episode ignorierte. Vielleicht gibt es etwas, das wir nicht wissen? Und was ist, wenn es neue Ergänzungen der UEFA gibt, wonach das Spielen mit der Hand im Strafraum einen Regelverstoß darstellt?
Es gibt auch Fragen an Taylor bezüglich der Aufzeichnung von Verstößen durch den Anführer der Deutschen, Kroos. Meiner Meinung nach war sein Zusammenstoß mit Pedri in der Anfangsphase nicht wirklich eine Verwarnung wert. Aber als der Deutsche kurz darauf den Knöchel des Spaniers traf, war das definitiv eine gelbe Karte. Doch der Engländer sah das nicht so. Erst Mitte der zweiten Halbzeit wurde Kroos verwarnt. Wäre der Schiedsrichter konsequent gewesen, hätte der Deutsche das Feld vorzeitig verlassen können", sagte Stupar.