"Wir sollten alle den Rangers die Daumen drücken, während der schottische Fußball in den Abgrund stürzt" - The Herald

Die schottische Zeitung The Herald hat alle Fußballfans des Landes aufgefordert, die Rangers im Rückspiel gegen Dynamo Kiew in der 3. Qualifikationsrunde der Champions League zu unterstützen, trotz ihrer Vereinszugehörigkeit und ihrer Unnachgiebigkeit auf der heimischen Bühne.

Foto — fcdynamo.com

"Vielleicht sind die schottischen Fußballfans die blutrünstigsten in dem Sinne, dass man nirgendwo sonst Menschen findet, die sich über Misserfolge von Dauerrivalen mehr freuen als über den Erfolg ihrer Mannschaft. Das gilt auch für internationale Spiele.

Zehntausende von Rangers-Fans werden am Dienstag hoffen, dass ihre Mannschaft Dynamo Kiew schlägt und sich für die Playoffs der Champions League qualifiziert. Die Fans anderer Erstligisten, nicht zuletzt von Celtic, werden in noch größerer Zahl zuschauen und auf ein Scheitern der Rangers hoffen. In Zeiten wie diesen scheinen die Fans hierzulande mehr Freude an der Schadenfreude zu haben und sich am Leid und Unglück anderer zu ergötzen, als sich über die Erfolge ihrer eigenen Mannschaft zu freuen.

Die Celtic-Fans lieben es, wenn die Rangers auf der heimischen Bühne Fehler machen, aber das ist verständlich, denn solche Patzer erhöhen die Chancen der eigenen Mannschaft auf einen Pokalgewinn erheblich. Sie sind sich nun bewusst, dass, wenn die Rangers nächste Woche scheitern und auf mögliche Einnahmen in Höhe von 40 Millionen Pfund (die Prämie für das Erreichen der Champions-League-Hauptrunde) verzichten, die Wahrscheinlichkeit, dass Celtic seine Vorherrschaft in Schottland fortsetzt, ins Unermessliche steigen wird.

Die Unterstützung für alles, was mit der Ukraine zu tun hat, wird nach dem Einmarsch der Russen im Jahr 2022 in den kommenden Tagen sicherlich neue Höhen erreichen.

Hätten die Celtic-Fans jedoch einen gesunden Menschenverstand und wären sie in der Lage, einen ausgewogenen Blick auf die Zukunft zu werfen, würden sie sich wünschen, dass die Rangers im Rückspiel gegen die Mannschaft von Oleksandr Shovkovskiy ihr Bestes geben und erfolgreich sind. Und dann würden sie sich wünschen, dass die Rangers in der nächsten Runde einen Gesamtsieg erringen und gemeinsam mit Celtic in die Hauptrunde der Champions League einziehen.

Warum sollten sie ihre Vereinszugehörigkeit beiseite schieben? Weil Schottland derzeit in den europäischen Abgrund rutscht und der Erfolg der schottischen Klubs in Europa für sie in Zukunft sowohl finanziell als auch vom Ansehen her von großem Nutzen sein wird. "Celtic freut sich derzeit darauf, in der Champions League auf acht der größten und besten Vereine Europas zu treffen. Doch dazu wird es in der nächsten Saison nicht kommen, wenn Schottland in der UEFA-Koeffizienten-Rangliste auf Platz 16 abrutscht", schreibt die Publikation.

Übersetzung und stilistische Anpassung - Dynamo.kiev.ua, bei Verwendung des Materials ist der Hyperlink obligatorisch!

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