Igor Linnik: "Es ist schon jetzt klar, dass die Dynamo-Spieler dem Cheftrainer vertrauen".

Der bekannte Journalist Ihor Linnik sprach über das Unentschieden (1:1) von Dynamo im Rückspiel der Champions-League-Play-off-Runde gegen Salzburg.

Igor Linnik (Foto: facebook.com)

"Kiew Dynamo hat zwar ein sehr gutes und unglaublich schnelles Spiel gezeigt, konnte aber trotzdem nicht gegen Salzburg gewinnen, das sich in der Summe von zwei Spielen als ein Verein erwiesen hat, der besser auf die Herausforderungen der Champions League vorbereitet ist.

Meiner Meinung nach liegt das nicht nur daran, dass Salzburg mit Talenten aus verschiedenen Kontinenten und Ländern besetzt ist, während Dynamo derzeit nur auf ukrainische Spieler zurückgreift. Der Schlüssel zum Erfolg des österreichischen Klubs liegt vielmehr darin, dass sein Ausbildungsprozess, so seltsam das für Kiew auch klingen mag, stabilere Wurzeln hat.

"Salzburg" beherrscht seit langem die modernsten Trainingsprinzipien, die es ihm in Verbindung mit einer aktiven Auswahl ermöglichen, fast schmerzlos von Saison zu Saison eine große Mannschaft zu formen. Nach diesem Modell ersetzen neue Talente, die alle Stufen der natürlichen sportlichen Auslese durchlaufen haben, jene, die wegen der Transferförderung weggegangen sind. Salzburg hat sein Fußball-Förderband einmal in Gang gesetzt und hält es in einem guten Zustand.

"Dynamo verliert diese Kontinuität von Zeit zu Zeit... wir müssen versuchen, sie wiederherzustellen. Oleksandr Shovkovskiy unternimmt einen solchen Versuch und hat es geschafft, Kiew in einer für sie beispiellosen Verfassung in die Europapokalqualifikation zu führen.

Die derzeitige Generation der Dynamo-Spieler war noch nie in einer so guten Form, das ist ein Novum für sie. Ich glaube, dass jeder von ihnen in diesen Wochen den modernen Fußball für sich wiederentdeckt hat. Und als Mannschaft lernen sie alle gerade ihre gesteigerten Fähigkeiten kennen.

Das ist übrigens auch schon passiert - zum Beispiel mit der Generation Schowkowskij, der zusammen mit Schewtschenko, Rebrow und anderen einmal die Chance hatte, sich in die Hände von Lobanowskij zu begeben und den großen Fußball wiederzuentdecken....

Wie Lobanovsky damals, so muss Shovkovs'kyi heute sicherlich Stereotypen überwinden, die sich in den Köpfen der jungen Spieler in den vergangenen Jahren ihrer Arbeit gebildet haben. Unter anderem müssen wir sie davon überzeugen, dass sie nur dann, wenn sie ein neues Niveau der Bereitschaft erreichen, als Team in der Lage sein werden, viel höhere Höhen im Fußball zu erreichen.

Und die Spieler vertrauen dem Cheftrainer. Das sieht man schon an dem Willen, dem Druck und dem Engagement, mit dem das erneuerte Dynamo die Champions-League-Qualifikation bestritten hat. Es ist schade, dass die Kiewer es versäumt haben, das Maximum zu geben, alles auf einmal zu bekommen, im Austausch für einen komplizierteren und intensiveren Trainingsprozess. Aber jetzt geht es vor allem darum, die eingeschlagene Richtung beizubehalten und zu festigen, nicht stehen zu bleiben, nicht enttäuscht zu sein, nicht daran zu zweifeln!

Vielleicht gehört diese Aufgabe heute zu den obersten Prioritäten von Shovkovs'kyi. Und schon im Rahmen ihrer Konsequenzen - der Festlegung ganz konkreter Ziele für die Saison 2024/2025. Da ist zum einen die Europa League - ein hervorragendes Testfeld, um seine neuen Fähigkeiten auf internationalem Parkett weiter zu erproben. Und dann ist da noch die UPL, in der Dynamo mit seiner fußballerischen Qualität nicht mithalten kann.

So liegt in der Tat in den Händen - Köpfen und Füßen - der Dynamo-Spieler selbst ihre Zukunft, ihr Traum, ihre Champions League. Erfolg aus dem Prozess der ständigen Verbesserung hat einfach nirgendwo zu gehen", schrieb Linnyk auf Facebook.

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