Pressekonferenz. Oleksandr Shovkovskyi: "Das neue Format der Europapokale ist ziemlich unbequem"

Der Cheftrainer von Dynamo Kiew, Oleksandr Shovkovskyi, sprach im Rahmen einer regulären Pressekonferenz vor dem Europa-League-Gruppenspiel gegen Lazio Rom, das morgen in Hamburg stattfindet, mit den Medien.

- Welche Erwartungen haben Sie an das neue Format der Hauptrunde des Europapokals?

- Generell ist dies meine erste Erfahrung als Cheftrainer bei europäischen Turnieren, daher weiß ich nicht, wie es in früheren Zeiten war. Aber dieses Format ist zweifellos sehr interessant, und es gab bereits viele Kommentare dazu, auch über die hohe Arbeitsbelastung der Spieler, die nicht nur die Farben ihrer Vereine verteidigen, sondern auch für ihre Nationalmannschaften spielen. Und wir haben bereits gehört, dass dieser Zeitplan sehr schwierig ist und die Spieler einfach nicht genug Zeit haben, sich zu erholen.

Hinzu kommt, dass dieses Format für unsere Mannschaft wie auch für die skandinavischen Länder recht ungünstig ist, da die Mannschaften im Januar keine Spiele ihrer nationalen Meisterschaften bestreiten. Das bringt zusätzlichen Stress und Schwierigkeiten mit sich, und wir dürfen auch nicht die logistischen Probleme vergessen, die durch die Situation in unserem Land entstehen. Aber es ist sehr interessant zu sehen, wie dieses neue Format umgesetzt werden wird. Es wird mehr Spiele gegen Mannschaften mit unterschiedlichen Spielstilen geben, und Lazio ist eine Mannschaft, die eine der stärksten Ligen in Europa repräsentiert und um die höchsten Plätze kämpft. In dieser Saison haben die Römer in der heimischen Liga zweimal gewonnen, zweimal verloren und einmal unentschieden gespielt. Wir verfolgen ihre Leistungen und erwarten morgen ein interessantes Spiel.

- In den letzten Spielen hatte Lazio einige Probleme in der Defensive. Wie wollen Sie diese ausnutzen?

- In allen Spielen, die Lazio in der Serie A bestritten hat, haben sie in jedem Spiel ein Tor erzielt, aber auch in jedem Spiel ein Gegentor kassiert. Im letzten Spiel waren es zwei Elfmeter, und bei den jüngsten Neuerungen im Regelwerk kann man viel darüber diskutieren, ob sie überhaupt gegeben wurden. Aber für uns ist es in erster Linie wichtig, wie die Mannschaft ihr Spiel in der Verteidigung und im Angriff aufbaut, was die Stärken und Schwächen der Mannschaft sind. Das vermitteln wir unseren Spielern und bauen darauf unsere Strategie auf.

Sie sollten auch verstehen, dass die Situation in unserem Land zu unseren Schwierigkeiten beiträgt. Wir haben ausgerechnet, dass es 19 Stunden gedauert hat, vom Verlassen des Vereinsgeländes bis wir im Hotel in Hamburg angekommen sind.

- Als Spieler hatten Sie bereits Erfahrung mit Lazio, unter anderem in Rom. Glauben Sie, dass es für Dynamo von Vorteil sein wird, dass das Spiel nicht auf ihrem Territorium stattfinden wird?

- Man muss verstehen, dass es sich um völlig unterschiedliche Situationen handelt - wenn man spielt und wenn man die Mannschaft auf das Spiel vorbereitet. Das ist der erste Punkt. Zweitens ist seit dieser Zeit viel Zeit vergangen. Und das Format hat sich geändert, jetzt gibt es keinen Vorteil mehr durch ein Auswärtstor. Jetzt planen und bereiten sich alle Mannschaften vor, und das neue Format zwingt sie, in jedem Spiel auf Sieg zu spielen, um die höchstmögliche Platzierung zu erreichen, damit sie weiter um den Pokal kämpfen können.

- Von den acht Toren, die Lazio in dieser Saison kassiert hat, fiel genau die Hälfte in den ersten 15 Minuten des Spiels. Können wir einen aggressiven Start von Dynamo erwarten?

- Glauben Sie, dass das Spiel nach 15 Minuten vorbei ist? (lächelt). Wir erwarten ein interessantes Spiel, das die Fans hoffentlich genießen werden. Wir müssen während des gesamten Spiels konzentriert bleiben - sowohl über 90 Minuten als auch in der Verlängerung.