Deutsche Journalisten schreiben, dass das Spiel gegen Dynamo zumindest vorübergehend das Vertrauen der Spieler und des Trainerstabs von Hoffenheim wiederherstellen sollte, da Pellegrino Matarazzo aufgrund einer Serie von 5 Spielen ohne Sieg (ein Unentschieden in der Europa League und 4 Niederlagen in der Bundesliga) kurz vor dem Rücktritt stand. Der deutsche Trainer dürfte erleichtert sein, aber es ist unwahrscheinlich, dass er sich lange ausruhen kann, da Hoffenheim sein schwerstes Spiel in der deutschen Liga gegen Stuttgart vor sich hat.
"Ein Aufatmen", sagt ein Journalist der Frankfurter Allgemeinen, der Sieg gegen Dynamo habe alle im Verein aufatmen lassen, denn Hoffenheims Sieglosigkeit sei für eine Mannschaft dieses Kalibers unerträglich geworden.
"Pellegrino Matarazzo applaudierte seiner Mannschaft erleichtert und lief dann zu den Spielern auf der Tribüne, um mit den Fans einen so seltenen Sieg zu feiern. Mit dem 2:0-Sieg gegen Dynamo in der Europa League haben Hoffenheim und sein Trainer, der unter großem Druck stand, eine seltene Gelegenheit zum Jubeln gehabt. Erwähnenswert ist auch, dass die gesamte Mannschaft nach dem Spiel in Interviews übereinstimmend sagte, dass sie dem Trainer vertraue.
Dank der beiden Tore von Glöck konnte Hoffenheim einen komfortablen Vorsprung herausspielen. Aber es wäre seltsam, nach einer 3:4-Niederlage gegen Werder von Siegeszuversicht zu sprechen, wo die Mannschaft von Matarazzo doch 3:0 gewonnen hatte. Dennoch gab es einen großen Unterschied zwischen diesen Spielen. Der Tabellenführer der ukrainischen Liga verhielt sich auf dem Spielfeld unberechenbar und geriet durch banale Fehler in der Abwehr und im Mittelfeld mehrfach in Bedrängnis. Im Spiel gegen Werder herrschte zwar Spannung, aber es gab keine Anzeichen dafür, dass die Ukrainer das Spiel noch retten und zumindest ein Unentschieden erreichen könnten."
"Hoffenheim und Trainer Matarazzo können aufatmen" - Der Spiegel schreibt, dass der deutsche Verein langsam "aufwacht" und der Sieg gegen Dynamo die Stimmung in der Kabine verbessern dürfte.
"Hoffenheim steckt in einer tiefen Krise. In der Bundesliga passiert etwas Seltsames - 4 Niederlagen in Folge. In der Europa League startete das Team von Pellegrino Matarazzo mit einem 1:1-Unentschieden in Dänemark. Es ist kein Geheimnis, dass der Trainerstab die Nacht nicht überlebt hätte, wenn sie wieder verloren hätten. Zum Glück für alle hat die Mannschaft in der Europa League gegen Kiew gewonnen. Der beste Spieler ist Adam Glojek, der seinem Trainer geholfen hat, im Verein zu bleiben. Aber für wie lange? Vieles wird sich nach dem Spiel gegen Stuttgart am Sonntag zeigen.
Der aufstrebende Bundesligist hat verdientermaßen sein drittes Spiel in dieser Saison gewonnen. Dabei darf man aber nicht das Niveau des Gegners vergessen, der in diesem Spiel nur eine einzige gefährliche Chance herausspielte und zahlreiche Fehler in der Defensive machte. Nach dem zweiten Gegentreffer befürchtete Hoffenheim eine Wiederholung des Werder-Spiels, weshalb man sich entschloss, die Räume eng zu machen und sich auf die Defensive zu konzentrieren. Dieser Plan ging auf, denn am 2:0 änderte sich bis zum Ende der Partie nichts mehr."
"Star-Neuling rettet Trainer" - ein Journalist von Sport 1 berichtet über Adam Glocke, der nach Hoffenheim kam, um mit Pellegrino Matarazzo zu arbeiten.
"Es war ein Rekordtransfer für den Verein - 18 Millionen Euro. Matarazzo bat darum, Glocke von Bayer Leverkusen zu kaufen. Dafür musste Hoffenheim den Transferrekord brechen. Es ist bezeichnend, dass es Glöck war, der seinen Trainer vor der Entlassung bewahrte. Zumindest hat er diese schwierige Entscheidung auf die lange Bank geschoben. Der Sieg gegen Dynamo ist nicht nur eine Erlösung für Matarazzo, sondern auch das erste wirklich gute Spiel für Glodek, der in den ersten 4 Spielen kein Debüt-Tor für sein neues Team erzielen konnte.
Der Sieg verschafft dem lange Zeit in der Kritik stehenden Matarazzo etwas Luft zum Atmen, aber die nächste schwere Aufgabe steht schon vor der Tür - ein Auswärtsspiel gegen Stuttgart am Sonntagabend. Auch auf Vereinsebene wird es einige Veränderungen geben. Nach dem Rücktritt von Sportdirektor Alexander Rosen Ende Juli geht die Suche nach einem Nachfolger in Hoffenheim nun auf die Zielgerade. Das wird auch Matarazzo unter Druck setzen, der gestern kurz vor der Entlassung stand."
Dmitri Malyanov