Der ukrainische Torhüter Maksym Voronov von Atletico Paranaense hat auf die Information reagiert, dass der Verein ihm die brasilianische Staatsbürgerschaft angeboten hat.
- Maxim, wir haben vor weniger als einem Jahr mit Ihnen gesprochen. Wie ist es Ihnen in letzter Zeit in Brasilien ergangen?
- Alles läuft gut. Ich bin die erste Wahl für die U-20 von Atlético Paranaense. Wir haben das Halbfinale der brasilianischen Meisterschaft erreicht und stehen jetzt in den Play-offs des Northern Team Cup.
- In einem der Spiele für die U-20-Mannschaft haben Sie ein Tor erzielt. Können Sie uns sagen, wie das passiert ist?
- Ich sah, dass unser Stürmer in Führung lag und versuchte, zu ihm zu passen. Ich habe ihn sehr hart getroffen, und so ist der Ball ins Netz gegangen.
Und in einem anderen Spiel habe ich es geschafft, den Ball ins Tor zu schießen. Ich habe auch den Stürmer gesehen und ihm absichtlich einen langen Pass gegeben.
- Wie sieht es mit Elfmetern aus?
- Im Spiel gegen Gremio habe ich in der ersten Halbzeit zwei Elfmeter gehalten. Und im 1/4-Finale der brasilianischen Meisterschaft habe ich einen weiteren Elfmeter gehalten. Insgesamt also drei.
Der Trainer bereitet Material über die Spieler des Gegners vor, wer wo Elfmeter schießt. Er findet alle ihre Schüsse, und ich entscheide.
- Werden Sie zum Training mit der ersten Mannschaft von Atlético Paranaense eingeladen?
- Ich bin dort jetzt der vierte Torwart. Manchmal trainiere ich mit ihnen, aber im Moment spiele ich für die U-20-Mannschaft. Einmal wurde ich für das Spiel der brasilianischen Meisterschaft gegen Palmeiras in den Kader der ersten Mannschaft von Atletico berufen.
- Wann können wir mit deinem Debüt in der ersten Mannschaft rechnen?
- Der Fußball ist unberechenbar. Es könnte morgen sein, oder vielleicht in fünf Jahren. Die erste Mannschaft hat sehr starke Torhüter. Einer von ihnen, der 2004 geborene Mikael, hat es sogar in die brasilianische Nationalmannschaft geschafft, die im vergangenen März ein Freundschaftsspiel zu Ehren von Pelé gegen Marokko bestritten hat.
- Haben Sie die Leistungen der U-19-Nationalmannschaft bei der Euro 2024 verfolgt, wo die Mannschaft das Halbfinale erreichte?
- Natürlich habe ich sie verfolgt und angefeuert.
- Hat sich jemand aus dem Trainerstab von Dmytro Mykhailenko an Sie gewandt?
- Nein, es hat sich noch niemand bei mir gemeldet. Ich weiß nicht einmal, ob sie mein Spiel verfolgen.
Ich habe gesehen, dass Vladyslav Krapivtsov, der Torhüter der ukrainischen Jugendnationalmannschaft, zu Chelsea gewechselt ist. Ich habe seine Spiele bei der Euro 2024 gesehen. Er hat mir sehr gut gefallen, er ist ein guter Torhüter. Aber ich denke, ich könnte um einen Platz in der Nationalmannschaft kämpfen.
- In den ukrainischen Medien wurde berichtet, dass Atlético Paranaense Ihnen anbietet, die brasilianische Staatsbürgerschaft anzunehmen. Ist das wirklich wahr?
- Es hat solche Gespräche gegeben, der Direktor des Vereins hat mit mir darüber gesprochen. Aber ich muss länger in Brasilien leben, noch eineinhalb oder zwei Jahre. Ich bin jetzt seit drei Jahren hier, aber das ist nicht genug.
- Haben Sie die Absicht, in Zukunft für die brasilianische Nationalmannschaft zu spielen?
- Ich habe mich noch nicht mit der Frage des Wechsels meiner Staatsbürgerschaft befasst, es gibt immer wieder Gespräche. Aber natürlich träume ich davon, für die Ukraine zu spielen!
- Und wenn Sie in den nächsten zwei Jahren nicht in die ukrainische Nationalmannschaft berufen werden, sind Sie dann vielleicht bereit, die brasilianische Staatsbürgerschaft anzunehmen?
- Ich denke ja. Ich möchte meine Staatsbürgerschaft nicht wechseln, ich bin Ukrainer, ich möchte für unsere Nationalmannschaft spielen. Aber wenn ich nicht einberufen werde, würde ich gerne international spielen.
- Sie warten also immer noch auf eine Berufung in die ukrainische Nationalmannschaft?
- Natürlich warte ich. Nächstes Jahr findet die Jugendweltmeisterschaft hier in Chile statt. Sowohl die Ukraine als auch Brasilien haben sich für dieses Turnier qualifiziert.
Natürlich würde ich gerne mit der ukrainischen Nationalmannschaft zu diesem Turnier fahren!
- Gibt es in Brasilien eine Obergrenze für Legionäre? Vielleicht hat der Vorschlag des Vereins, meine Staatsbürgerschaft zu ändern, damit zu tun?
- Das weiß ich nicht so genau. Unser Verein hat viele Legionäre - aus Argentinien, Uruguay, Paraguay. Aber ich weiß nicht, ob es eine bestimmte Grenze gibt.
Andrii Kaplun