Kolumne von Alexander Lipenko. Sie liebten ihren Trainer, er erwiderte die Zuneigung und brachte ihnen die Kunst des Siegens bei

Wir haben viel über die Spieler des FC „Dynamo“ (Kiew) aus verschiedenen Generationen erzählt, über ihre spielerischen Qualitäten, Rekorde und Siege.

Es wird auch interessant sein zu erfahren, was sie über ihr Team gesagt haben.

Wladimir Bessonow. Oft wird gefragt, welches „Dynamo“-Team stärker ist – das von 1975 oder 1986?

Was das individuelle Können betrifft, so hat wahrscheinlich die Mannschaft von 1975 die Oberhand. Dort war jeder Spieler ein Star. In meinem Team hatten wir einen anderen Trumpf – wir standen wie eine Wand füreinander ein. Wenn du nicht hinterherkamst, waren die anderen Partner bereit, zu tacklen, sich nach vorne zu werfen, ohne an mögliche Verletzungen zu denken.

Ich finde das Urteil richtig: 1975 gab es in Kiew ein Team von Stars, 1986 ein Team, das der Star war.

… „Dynamo-75“ besaß den Europapokal der Pokalsieger und den UEFA-Superpokal, „Dynamo-86“ schenkte seinen Fans zum zweiten Mal den Europapokal der Pokalsieger. Diese Triumphe erzielte der legendäre Trainer Waleri Lobanowski.

Anatolij Demjanjeko. Bei der Auswahl der Spieler, im Geist, in der Lebensphilosophie war das Team „Dynamo-86“ eine große Familie. So eine Gemeinschaft gab es in der Geschichte des Clubs nie wieder. Das haben auch die Spieler bemerkt, die in „Dynamo-75“ gespielt haben.

Niemand kann so sein wie Lobanowski. Er lehrte uns, den Fußball zu beobachten, die Spiele zu analysieren und die Prozesse zu verstehen, die im Fußball stattfinden.

Er wiederholte ständig: „Jugend, lernt, lernt ständig“.

Alexander Zavarov. Ein wahrer Meister bin ich in „Dynamo“ geworden. Lobanowski hat viel unternommen, um mein „unorganisiertes“ Spiel dem Team zugänglich zu machen. Der Trainer schuf die Bedingungen, damit ich harmonisch in die glanzvolle Dynamomannschaft passte. Wissen Sie, stärkere Teams als unser „Dynamo“ habe ich nicht gekannt, nicht gesehen.

Wiktor Tschanow. Ich erinnere mich an die Worte von Walerij Wassiljewitsch, die er gerne wiederholte: „Das Leben ist eine Schule, in der es nie nur gut ist“. Unser Mentor tat viel, damit im Leben seiner Schützlinge mehr Gutes war.

Ich bin glücklich, dass ich neun Jahre das Tor von „Dynamo“ verteidigt habe – einem Club, der für mich zur Heimat wurde und mit dem ich zusammen mit meinen Mitspielern viele Erfolge erzielte.

Sergej Baltača. Die Ergebnisse, die ich zusammen mit den Jungs erzielt habe, während ich 11 Jahre in der Dynamomannschaft spielte, sind ein großes Verdienst von Walerij Lobanowski, der titanische Arbeit mit uns leistete. Deshalb konnten die, die ihm folgten, nicht anders spielen.

Gennadij Litowtschenko. Die Spielsdisziplin in unserer Mannschaft basierte auf der hohen funktionalen Fitness der Spieler und dem technischen Können jedes Spielers. Das ist „Dynamo“ unter der Leitung von Walerij Wasiljewitsch. Es ist das Team, in dem ich verdienter Meister des Sports, bester Fußballer des Jahres 1984 und Spieler der stärksten Mannschaft des Landes wurde.

Alexander Khapsalis. Lobanowski lehrte uns das moderne Tempo des Fußballs. Er lehrte uns, schneller mit dem Ball zu denken und zu arbeiten und Entscheidungen unter Druck zu treffen. Dank dieser Qualitäten erzielten wir viele glänzende Siege.

Oleg Salenko. Sein großes Talent, seine Gesundheit bis zum letzten Tropfen widmete Walerij Wasiljewitsch dem Sinn seines Lebens – dem Club „Dynamo“. Lobanowski ist eine Persönlichkeit unglaublichen Ausmaßes. Sein Autorität bei den Spielern war so groß, dass manchmal nur ein einziger Blick von ihm genügte. Außerdem war unser Trainer ein großartiger Psychologe: Er verstand sehr fein, wann er seine Schützlinge belasten und wann er ihnen Entspannung gönnen sollte. Er hatte keinen selektiven Ansatz zur Auswahl der Spieler – alle wuchsen gemeinsam mit dem Team, alle in einer Reihe.

Alexander LIPENKO für Dynamo.kiev.ua