VAR und Drogen

Der bekannte Journalist Mykola Nesenjuk hat auf seiner Facebook-Seite über seine Einstellung zum VAR-System der Videoassistenz für Schiedsrichter gesprochen.

Mykola Nesenjuk

VAR und Drogen

Ich beginne damit, dass Drogen schon immer vorhanden waren! Ich weiß das schon aus Büchern, die ich im Schulalter gelesen habe. Zuerst gab es „Die Geschichte des Nasreddin“, dessen Helden ruhig Haschisch rauchten und niemanden erstaunte das. Dann gab es „Taras Bulba“, wo der Hauptheld in die Fänge der Feinde geriet und starb, während er nach einer Pfeife mit demselben Haschisch suchte. Denn die Saporoger Kosaken konnten nichts anderes rauchen – den südamerikanischen Tabak brachte man erst 150 Jahre später zu uns.

Plötzlich begann der „Kampf gegen Drogenabhängigkeit“, zu dessen Zwecken zahlreiche Einheiten der Strafverfolgungsbehörden (zuerst im Ausland und dann auch bei uns) mit leistungsstarker Technik und Ausrüstung geschaffen wurden, die den Haushalt beträchtliche Mittel kosten. Und dennoch gibt es immer mehr Drogenabhängige, während die Einnahmen der Drogenhändler zusammen mit den Einnahmen derjenigen, die angeblich gegen sie „kämpfen“, stetig steigen. In einigen Ländern wurde daher das erwähnte Haschisch wieder erlaubt und die Welt ist danach nicht zusammengebrochen. Nur die Einkommen der Drogendealer sind gefallen und es sind weniger geworden, die mit ihnen „kämpfen“ mussten.

So ist es auch im Fußball. 150 Jahre lang überwachte eine Person mit einer Pfeife und zwei Assistenten mit Fähnchen die Einhaltung der Regeln durch die Fußballer. Plötzlich wurde das nicht mehr genug. Nach der Einführung von VAR (Video Assistant Referee) wird die Einhaltung der Fußballregeln nun von mehreren Dutzend hochmodernen Videokameras aus einem sehr teuren mobilen Studio überwacht, das von mehreren Dutzend Personen mit beträchtlichem Aufwand bedient wird.

Hat es nach all dem weniger Skandale wegen Schiedsrichterfehler gegeben? Keineswegs! Die Fehler sind geblieben, aber sie kosten viel mehr. Sowohl diejenigen, die diese Fehler benötigen, als auch diejenigen, die angeblich versuchen, sie zu vermeiden. Der Kampf um die „Reinheit des Fußballs“ kostet heute Hunderte Male mehr, als die Dienstleistungen einer Person mit einer Pfeife und zwei mit Fahnen früher gekostet haben. In einigen Ländern hat man bereits auf die Dienste dieses VAR verzichtet. Und die Welt ist danach nicht zusammengebrochen. Nur die Einnahmen der unehrlichen Schiedsrichter sind gefallen und auch die derjenigen, die mit ihnen „kämpften“.

Mykola NESENYUK

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Bester Kommentar
  • Tomas Torquemada - Эксперт
    26.11.2024 11:50
    Пан Мыкола Нэсэнюк подписан на моего большого друга Зелёнку , это точно и без сомнений, и заметьте - не наоборот.
    Однозначно что ВАР не панацея от нарушений правил и иногда он в принудительном порядке отменяет вполне нормальные голы или приводит к угловым , которые изначально не имели право на существование из-за более раннего офсайда .
    Плюсов гораздо больше.
    Первый и самый существенный - эпоха падений в штрафной соперника окончилась , вместе с ней окончилась и успешная карьера к примеру Стерлинга , мы также не видим комедийных падений Криштиану Р..
    Второе - когда кто в последний раз видел плевок в сторону соперника?
    Ещё недавно прыжков двумя ногами вперёд или с подниманием одной из ног после подката , было хоть завались , а где они сейчас ?
    Да ещё случаются , но ...
    Недостатки есть , самый большой - арбитры перестали брать на себя решение за невнятные моменты, но в тоже время мы забыли такое явление как - °посадить на флажок°
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