Der ehemalige Trainer und jetzige Experte Oleg Fedorchuk sprach darüber, was er von der Transferpolitik des Kiewer „Dynamo“ und des Donezker „Schachters“ hält.
— Wie erwartet haben die „Bergleute“ und die Kiewer beschlossen, ihre Transfer-Asse bis Februar, wenn die finale Vorbereitungsphase für die zweite Hälfte der UPL-Meisterschaft und den ukrainischen Pokal beginnt, zurückzuhalten. Genau dann sollten die neuen Spieler erscheinen, die auf führende Rollen Anspruch erheben. Was die derzeit gesichteten Spieler betrifft, lässt sich dazu nichts sagen.
— Kann man behaupten, dass unsere großen Clubs nicht planen, sich vor den internationalen Januar-Spielen zu verstärken?
— Alles deutet darauf hin. „Dynamo“ hat bereits keinen Anspruch mehr auf einen europäischen Frühlingsplatz, und nur ein Wunder kann den „Bergleuten“ helfen, in der Champions League weiterzukommen. Aber daran glauben nur die treuesten Fans des Donezker Clubs.
Was mich überrascht, ist Folgendes: Warum setzen die Kiewer und die „Bergleute“ in ihrer Selektionsarbeit auf die Einladung junger Spieler, besonders Legionäre? Selbst wenn sie sich gut präsentieren, wo bleibt die Garantie, dass sie in einem halben Jahr unter den Bedingungen des Kriegsrechts wieder nach Ukraine zurückkehren möchten?
— Welche Richtung sollten unsere führenden Clubs in ihrer Transferpolitik einschlagen?
— Meiner Meinung nach sollte der „Schachtor“ längst von der Fokussierung auf brasilianische Legionäre Abstand nehmen. Die Zeiten, in denen Fußballer aus diesem Land im Rampenlicht standen und bei namhaften europäischen Clubs gefragt waren, sind vorbei. Ich denke, es wäre für unsere Teams logischer, erfahrene Spieler aus den Balkanländern, Rumänien, Tschechien und Slowakei einzuladen.
Und noch ein Gedanke: Es ist sehr enttäuschend, dass unsere großen Clubs, die kürzlich auf internationaler Ebene Ansehen genossen, immer noch nicht Teil eines Pools sind, in dem ein namhafter ausländischer Club Teilnehmer wäre. Das ist ein schwerwiegender Fehlschlag der Clubmanager. Wenn sie Teil eines solchen Pools wären, würde es den profitablen Verkauf ihrer „Stars“ oder die Vermietung bekannter Meister erleichtern.
— Könnte es passieren, dass „Dynamo“ auf dem Transfermarkt im Februar passiv bleibt?
— Das denke ich nicht, denn die Kiewer benötigen eine qualitativ hochwertige Verstärkung. Im Endeffekt – der Meistertitel. Ein zentraler Verteidiger, ein Mittelfeldspieler und ein Stürmer werden gebraucht. Wenn „Dynamo“ seinen erheblichen Punktevorsprung verliert, wäre das ein schwerer Schlag für das Image des Clubs und die Trainerlaufbahn von Alexander Schovkovskiy. Daher müssen die Kiewer darauf achten, nicht in die Rolle eines Schnäppchenjägers zu geraten, der zweimal zahlt.
Andrej Pysarenko