Der ehemalige Verteidiger des Kiewer „Dynamo“, der ukrainische Trainer Oleg Kuznetsov teilte seine Gedanken über den Kampf um die Goldmedaille in der laufenden ukrainischen Meisterschaft.
— „Dynamo“ wird definitiv Meister der Ukraine, daran besteht kein Zweifel, — bemerkte Oleg Wladimirowitsch. – Die „Weiß-Blauen“ sind spielerisch stärker als „Alexandrija“ und „Schachtar“.
— Wird das ukrainische klassische Derby entscheidend für die verbleibende Distanz?
— Ja, das Duell mit „Dynamo“ ist entscheidend für „Schachtar“. Wenn die Kiewer gewinnen, helfen sie „Alexandrija“ im Kampf um Silber sehr. Das Team von Ruslan Rotanj hat keinen allzu schwierigen Spielplan zum Saisonende, daher wird ein Punktverlust für die „Bergleute“ ihnen in die Hände spielen.
— Und was, wenn „Dynamo“ gegen „Schachtar“ verliert? Wie hoch ist dann das Risiko für die „Weiß-Blauen“, die Führung zu verlieren?
— Ich glaube nicht, dass „Dynamo“ verlieren wird. Übrigens ist es für die „Bergleute“ entscheidend, keine Punkte im Nachspiel gegen „Krywbass“ zu verlieren. Wenn „Schachtar“ das Team von Jurij Wernidub besiegt, wird der Rückstand auf die Kiewer trotzdem groß bleiben – sieben Punkte. Dies in sechs abschließenden Spielen der Meisterschaft aufzuholen, ist unrealistisch.
— Glauben Sie dem Haupttrainer von „Schachtar“, Marino Pusic, der sagte, seine Mannschaft habe den Kampf um die Meisterschaft bereits verloren?
— Ich denke, die „Bergleute“ haben sich tatsächlich mit diesem Fakt abgefunden. Ich wiederhole, der Sieg über „Dynamo“ im Klassiker ist für „Schachtar“ extrem wichtig, aber nur im Rahmen des Rennens gegen „Alexandrija“. Bereits nach dem Nachspiel gegen „Krywbass“ kann der Abstand zwischen dem dritten und dem zweiten Team der UPL auf nur noch einen Punkt verkürzt werden. Und das ist eine Chance für „Schachtar“.
— In den Medien und unter Experten herrscht die Meinung über die Unbereitschaft von „Alexandrija“ zur Meisterschaft. Stimmen Sie diesem Standpunkt zu?
— Nein, denn ich bin überzeugt – „Alexandrija“ ist durchaus bereit, um Gold zu kämpfen. Das Spiel von Rotanjs Team hat mir die gesamte Saison über gefallen. Abgesehen von den misslungenen Auseinandersetzungen mit „Dynamo“ und „Schachtar“ sahen die Alexandriner in anderen Spielen sehr anständig aus.
„Alexandrija“ täuscht ohne Zweifel. Ich habe das Gefühl, die Mannschaft hat den Befehl erhalten, nicht über die Meisterschaft zu sprechen. Obwohl auf Führungsebene beschlossen wurde, von Spiel zu Spiel voranzugehen und von dem Traum von Gold, der sich im Verlauf des aktuellen Turniers gebildet hat, nicht abzurücken. Übrigens bestätigt dies auch die Reaktion von Ruslan Rotanj auf die Ereignisse im Spiel gegen „Ruch“. Man macht sich Sorgen, wenn das Ziel – das höchste Ziel – in Sicht ist. „Alexandrija“ möchte unbedingt Meister der Ukraine werden.
Oleg Semenchenko