Ehemaliger Stürmer von Kiews „Dynamo“ Wiktor Leonenko hat die Entlassung von Imad Ashur aus „Polissja“ kommentiert.
— Heute hat „Polissja“ Ashur entlassen. Was denken Sie darüber?
— Ich denke, wie alle normalen Menschen — man hätte Ashur gar nicht einladen sollen. Wen hat er trainiert und was hat er bewiesen? Mit genauso viel Erfolg hätte man einen Trainer vom Mars einladen können. Soweit ich mich erinnere, ist Ashur der Vertreter des berühmten und progressiven PASS. Ich hätte für diesen progressiven-proaktiven Fußball ihn schon längst entlassen — „Halbflügel“, „Gegenpressing“, „25. Zonen“. Sie haben verschiedene Wörter erfunden, aber besser gespielt hat man nicht. Die Präsidenten werden einfach verarscht! Es fühlt sich an, als würden die Präsidenten unserer Klubs jeweils 15 Jahre alt sein.
— Seltsam, dass er zwei Runden vor dem Ende der Meisterschaft entlassen wurde. Wurde das für einen psychologischen Schock des Teams gemacht oder hat die Geduld einfach nachgelassen?
— Das ist gerade unprofessionell, wenn Präsidenten Trainer 2-4 Runden vor dem Abschluss der Meisterschaft entlassen. Das sagt aus, dass in „Polissja“ Amateure arbeiten. Wer hat „Polissja“ übernommen, nicht Schewtschuk zufällig?
— Oleksandr Maksymov, der das U-19-Team trainiert hat.
— Klar, ich dachte, es wäre Schewtschuk. Slawik ist bei uns aktiv, deshalb wäre ich nicht überrascht. Wo war er nur nicht: sowohl in Olimpik als auch in Veres und Rusi, und er hat Autos aus England für die ZSU besorgt. Slawik ist einfach überall. Ich scherze mit ihm und sage: „Warum hast du dir für eine Million Dollar ein Haus in Kiew gekauft, wenn du fast nie zuhause bist?“.
— Wen würden Sie gerne als Cheftrainer von Polissja in der neuen Saison sehen?
— Zawarow oder Besmertny.
— Seltsame Wahl.
— Warum? Sie sind gute Trainer und kennen unseren Fußball genau. Besmertny arbeitet schon lange, aber er hat kein Glück, er wird ständig verarscht. Als er den FC „Poltawa“ in die UPL führte, hat der Präsident die Mannschaft aufgelöst.
— Aber Zawarow hat schon lange nicht mehr trainiert.
— Was macht das für einen Unterschied, er sitzt doch bei „Dynamo“! Vielleicht wollen sie ihn deswegen nicht nehmen, oder vielleicht will er selbst auch nicht mehr trainieren. Obwohl er noch jung ist und zu der Legende, die man mit 78 Jahren gibt, wird er noch lange haben (lacht — Anm. A. P.).
— Glauben Sie, werden wir Ashur noch an der Spitze eines ukrainischen Klubs sehen?
— Unsere Präsidenten werden ihn natürlich einladen. Bei uns liebt man es, die Trainer durchzuwechseln. Unsere Präsidenten wollen zeigen, dass sie sich im Fußball auskennen, obwohl das in Wirklichkeit nicht der Fall ist.
Andrij Piskun