Der Cheftrainer des „Veres“ Rivne Veres Oleg Shandruk bewertet die vergangene Saison seiner Mannschaft und teilt seine Gedanken zu den Neulingen der UPL mit.
— Die Saison war ziemlich intensiv. Unser Trainerteam hat eine großartige Erfahrung gesammelt.
— „Veres“ hat nicht nur die Relegationsspiele vermieden, sondern auch alle Aufgaben vorzeitig gelöst. Wie wird dieses Ergebnis im Verein bewertet?
— Es ist wichtig, die Arbeit des gesamten Vereins zu betrachten. Vor der Meisterschaft hat sich die Mannschaft erheblich erneuert, im Winter wurde gezielt der Kader verstärkt, was uns auf den neunten Platz gebracht hat. Es ist auch wichtig, über die Einstellung der Spieler zum Trainingsprozess zu sprechen, durch den sie eine bessere Version von sich selbst wurden.
Ich erinnere daran, dass wir in den ersten Runden in Bezug auf die Ergebnisse schwankend waren. Wir waren nicht ganz eingespielt und in dieser Form sind wir auf die Spiele gegen die Teams der Top-5 gestoßen. Im Herbst haben wir begonnen, Punkte zu sammeln, eine gute Serie ohne Niederlagen hingelegt. Wir haben noch ein weiteres Trainingslager hinter uns, das gezeigt hat, dass die Mannschaft stärker geworden ist. Wir haben das Ende etwas vermasselt, aber wir haben Schlüsse für die Zukunft gezogen.
— Auch die Fußballspieler kann man verstehen, wenn die Aufgabe erfüllt ist und man psychologisch nicht die Ressourcen finden kann, egal wie anspruchsvoll die heimische Öffentlichkeit ist, stimmen Sie zu?
— Nach 6 Runden hatten wir unsere Aufgabe erfüllt. Dies ist eine neue Erfahrung, die wir erhalten haben. Wir müssen das akzeptieren und nach vorne schauen, um in Zukunft angemessene Lösungen zu finden. Wir haben einen anspruchsvollen Fan, der von uns maximale Hingabe in jedem Spiel sehen möchte.
— Ist „Veres“ bereit, einen weiteren Schritt nach vorne zu machen, wenn sich die Ereignisse günstig entwickeln?
— Konkrete Aussagen können wir treffen, wenn wir wissen, wer in die Saison geht und wen wir einladen können. Bei allem Respekt gegenüber uns als Trainerteam machen die Spieler das Wetter auf dem Platz. Parallel zu den sportlichen Ergebnissen stärken wir unsere Infrastruktur. Unsere materielle und technische Basis wächst weiter. Nicht so schnell, aber allmählich passen wir die Infrastruktur an die sportlichen Ergebnisse an.
Es ist wichtig, der Wiederherstellung Aufmerksamkeit zu schenken. Zu kontrollieren, was du isst, wie du schläfst. Für professionelle Sportler benötigt man spezielle Software, die hilft, diese kleinen Dinge zu kontrollieren. Operative Kontrolle des Zustands der Spieler, eine lange Bank — das spielt ebenfalls eine der Schlüsselrollen.
Mit jedem Jahr wird Veres als Fußballverein stärker. Unser Ziel ist es, ein stabiler Mittelklasseclub zu werden. In diese Richtung werden wir uns bewegen.
— War für Sie das sofortige Auftreten von vier Neulingen aus der UPL eine Überraschung?
— Eine echte Überraschung war „Kudrivka“. „Metallist 1925“ hat ein gutes Team gesammelt, das mit ambitionierten Eigentümern um etwas Ernsthaftes kämpfen möchte. Das ist eindeutig eine Verstärkung für die UPL. „Epi Zentrum“ und „Poltava“ sind anschauliche Beispiele für Trainerteams und langfristige Arbeit. Sie haben das Recht verdient, aufzusteigen. Wir alle verstehen, dass das gleiche „Epi Zentrum“ die Möglichkeiten hat, eine ernsthafte Einheit in der UPL zu werden.
— Sinkt das Niveau der Meisterschaft mit dem Auftreten einer großen Gruppe von Teams aus der Ersten Liga?
— Das Niveau wird definitiv nicht sinken. Wichtig ist, dass alle dieses Recht nach sportlichen Kriterien verdient haben. Es wird interessant sein, gegen einen solchen Gegner zu spielen, der beweisen muss, dass sie nicht zufällig in die Premier League eingestiegen sind. Vielleicht wird dies ein Anstoß für die Eigentümer sein, sich wirklich für den Fußball zu begeistern.
— „Veres“ sammelt unter Ihrer Leitung fleißig Punkte gegen die Großen. Kann das für Sie ein Marker sein, dass der Club den richtigen Weg geht?
— Das ist ein natürlicher Prozess, wenn ein Team in der Lage ist, gegen die stärksten Teams besseren Fußball zu zeigen. Das Selbstvertrauen wächst in der täglichen Arbeit — wenn man sich auf den Gegner vorbereitet, ihn analysiert, die letzten Kräfte mobilisiert, mit den Spielern kommuniziert und ihnen vermittelt, dass nichts unmöglich ist. Obwohl wir gegen Außenseiter Probleme hatten.
— In Anbetracht der vergangenen gescheiterten Saison in den kontinentalen Pokalen, wird es für „Dynamo“ und „Schachtjor“ schwierig sein, sich auf europäischer Bühne zu präsentieren?
— Ich wollte mich nicht zu den Leistungen der Kollegen äußern. Ich kann sagen, dass dort ein qualifiziertes Management arbeitet, das alle Instrumente hat, damit die neue Europäische Saison besser wird als die vorherige.
— Wer wirkt jetzt interessanter?
— Bei beiden Teams sind gute und vielversprechende Spieler versammelt. Bei „Schachtjor“ ist die Spielerzusammensetzung auf dem Papier sehr stark. Wenn die jungen Brasilianer ein wenig reifer werden, können sie ernsthafte Aufgaben erfüllen. In Bezug auf die Ära von Lutschesku gelang es ihm, das Gleichgewicht zu halten, als die Brasilianer schrittweise in die Mannschaft kamen und dann anfingen, Ergebnisse zu liefern. Das wird eine besondere Herausforderung für Turan (Arda Turan, neuer Cheftrainer von „Schachtjor“, — Anm. d. Red.).
Jetzt ist es im europäischen Fußball sehr wichtig, mit hoher Intensität zu spielen. Wie talentiert ein Spieler auch sein mag, die Intensität muss gehalten werden. Um wettbewerbsfähig zu sein, muss man viel körperliche Arbeit leisten. Momentan stehen Geschwindigkeits- und Kraftausdauer, individuelle Arbeit an erster Stelle. Die europäischen Wettbewerbe haben gezeigt, dass wir in dieser Hinsicht hinter dem Rest zurückbleiben.
Oleksandr Karpenko