Die Geschichte von Wladyslaw Kochergin, dem Mittelfeldspieler des polnischen „Rakow“, der kürzlich eine sehr schwere Verletzung und eine Operation erlitten hat..
— Wladyslaw, erzählen Sie bitte, unter welchen Umständen Sie sich verletzt haben.
— Es ist während des Trainings passiert, buchstäblich an einem ebenen Ort. Ich wollte den Ball erobern und wollte plötzlich die Richtung ändern. In diesem Moment „rutschte“ mein Bein ein wenig, ich versuchte mich abzudrücken — und plötzlich hörte ich ein Knacken. Der Schmerz war scharf, dauerte aber nur etwa zehn Sekunden. Danach ließ es nach. Eine halbe Stunde später war ich schon beim MRT, und am Abend erfuhr ich die Diagnose — ein Riss der vorderen Kreuzbänder im Knie.
— Haben Sie sofort verstanden, dass es um etwas Ernsthaftes geht? Wie waren Ihre ersten Emotionen?
— In den ersten Stunden danach war das Gefühl der Leere überwältigend. In meinem Kopf kreisten die Gedanken: „Wie ist das passiert? Warum gerade jetzt?“ Es fiel mir schwer, die Realität zu akzeptieren.
— Die endgültige Diagnose — Riss der Bänder. Haben Sie eine Option ohne Operation in Betracht gezogen?
— Nein, bei einer solchen Verletzung ist eine Operation notwendig. Ich habe mich mit Freunden, Bekannten, Ärzten beraten und die Ratschläge des Vereins gehört. Schließlich habe ich beschlossen, dass die Operation in Polen — in Posen, beim Hauptarzt der polnischen Nationalmannschaft Jacek Jaroszewski — durchgeführt wird. Viele haben ihn empfohlen, also war die Wahl bewusst.
— Wie verläuft die Rehabilitation? Und warum haben Sie sich entschieden, die Rehabilitation in Polen zu bleiben?
— Ich habe beschlossen, in Posen zu bleiben, in der Nähe des Arztes. Hier arbeite ich mit einem professionellen Rehabilitologen zusammen, und was sehr wichtig ist — zwischen ihm, dem Arzt und dem Verein „Rakow“ gibt es eine ständige direkte Kommunikation. Das schafft ein effektives Kontrollsystem. Jetzt ist bereits der zweite Tag nach der Operation — und ich weiß, dass jeder nächste Schritt mich meinem Rückkehr aufs Feld näher bringt.
— Was war für Sie in der Zeit vor der Operation am schwierigsten?
— Die Erwartung. Und die Gedanken: dass alles gut verläuft, dass keine Komplikationen auftreten. Aber jetzt konzentriere ich mich darauf, Schritt für Schritt voranzukommen.
— Welche Unterstützung haben Sie vom Verein, den Partnern und dem Personal erhalten?
— Um ehrlich zu sein, war ich angenehm überrascht — viele Leute haben mir geschrieben und angerufen. Das hat mich berührt. Auch im Verein — ich habe viel Wärme erhalten. Besonders in Erinnerung geblieben ist das Gespräch mit dem Cheftrainer. Wir haben lange gesprochen, und ich fühlte mich danach ruhiger und motivierter für die Rehabilitation.
— Wie klar verstehen Sie bereits jetzt, wie die Rehabilitation aussehen wird?
— Im ersten Durchgang werde ich definitiv nicht spielen — das ist bereits klar. Aber allmählich beginne ich, Übungen zu machen, stehe schon auf meinem Bein. Den größten Teil des Tages ruhe ich mich bisher aus, aber jeden Tag stehe ich unter Kontrolle — ich habe Kontakt zu meinem Betreuer. Ich werde alles tun, um diesen Weg so qualitativ wie möglich zu beschreiten.
— Wessen Worte oder Taten haben Sie besonders unterstützt? Vielleicht hat sich jemand unerwartet gemeldet?
— Die größte Unterstützung ist meine Familie, besonders meine Frau. Sie ist ständig bei mir und hilft mir sowohl physisch als auch emotional. Und ein Moment mit meinem Sohn ist ganz besonders: Ich kam gerade mit Krücken nach Hause, alle waren betroffen, und er lächelte und sang: „Papa wird nicht nachholen, Papa wird nicht nachholen“. Das löste Lachen aus und änderte sofort die Stimmung.
— Wie stehen Sie zu einer erzwungenen Pause im Fußball? Ist es mehr eine Frage der Heilung oder der Neubewertung?
— Es ist eine Chance, stärker zu werden — sowohl körperlich als auch geistig. Zum ersten Mal in meiner Karriere werde ich mehr als drei Wochen verpassen. Ich kann die Vergangenheit nicht ändern, aber ich kann mein Bestes für die Zukunft tun. Ja, es wird schwer sein, es wird viel Arbeit geben, aber neben mir sind die Leute, die mich nicht aufgeben werden.
— Was ist Ihr innerer Kompass für die Rehabilitationszeit? Was wird Ihre Motivation aufrechterhalten?
— Das Ziel ist einfach — jeden Tag aufwachen und alles geben. Es geht nicht nur um Übungen, sondern auch um Disziplin, Ernährung, positives Denken, tägliche Routine. Ich möchte in mehreren Richtungen einen Schritt nach vorne machen — und noch stärker aufs Feld zurückkehren.
Katerina Bondarenko